Schwedische Atomaufsichtsbehörde rügt Vattenfall

oder
Der Beschwerde-Brief
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Sehr geehrte Gönner…äh…Könner!
Ich weiß gar nicht, wie ich das mal so äh na nett formulieren soll. Aber ich komme nicht umhin zu bemerken, dass gestern Nachmittag gegen 17.00 Uhr Ortszeit ein gutes Viertel von Deutschland in die Luft geflogen ist.
Ja ja. Explodiert. Peng! Weg.
So was fällt ja doch dem einen oder anderen auf. Sogar ich habe erstaunt geguckt, als ich richtig gemütlich in meinem schönen Büro saß und es draußen plötzlich ganz laut: „KAWUMM!“ gemacht hat. Und wie ich noch entrüstet überlege, wieso es in meiner Amtsperiode KAWUMM machen darf, fliegt an meinem Fenster was vorbei. Sah wie ein Reetdach-Haus aus. Und da muss ich Ihnen jetzt leider mal sagen, dass selbst in Berlin– wo immer alles möglich ist! – nur ganz selten Häuser an den Fenstern vorbeifliegen. Weshalb die Berliner heute auch irgendwie missgelaunt sind. Und das so kurz vor den Wahlen!
Aber zurück zu gestern.
Noch wie ich der zweiten Unter-Sekretärin von meinem dritten Ober-Staats-Sekretär sage, sie soll auf der Stelle mal den zweiten (oder war’s doch der dritte?) herholen, der ist nämlich ihr Vetter und deshalb weiß die wenigstens meistens ungefähr so wo der ist, kommt irgend so ein anderer Dingens-Sekretär rein und behautet doch allen Ernstes, da draußen könnte man einen Atom-Pilz SEHEN!
Dazu sage ich jetzt mal ohne Umschweife: So geht’s nicht!
Wenn Sie schon unbedingt Atom-Pilze produzieren müssen, dann doch bitte nicht OHNE SICHTSCHUTZ! Natürlich sehen wir (Die Deutsche Regierung!) voll ein, dass Sie nicht Ihr gutes Geld für unnütze Sicherheits-Maßnahmen ausgeben wollen. Nur weil ein paar Weltuntergangs-Hysteriker fortwährend von "Gefahren" faseln.
Das dürfen Sie nicht von uns denken!
Und der zweite (Ober-Staats-Sekretär) hatte auch eine prima Idee. Für den nächsten Vorfall. Er meinte, da könnte man doch sicher billig ein paar Sichtschutz-Blenden zusammen nageln und drumrum stellen. Also um Ihr schönes Atom-Kraftwerk.
Klar, das klingt jetzt ziemlich kostspielig.
Und deswegen bin ich unheimlich froh, dass ich zur Fuß-Pflege gehe. Weil, da hat mich meine Fuß-Pflegerin ganz erstaunt gefragt, wo ich ihr das alles erzählt hatte, wieso Sie nicht bei Ikea nachfragen. Die hätten doch bestimmt ein paar alte Ökkebröd-Regale auf Lager und wie jeder weiß, kann man die für alles nehmen. Außerdem macht das ja auch noch was her. So ein Ökkebröd-Sicht-Schutz. Und wo Sie doch ein schwedisches Unternehmen sind, kriegen Sie bestimmt viele Prozente.
Nicht zu vergessen die Subventionen!
Da bin ich nämlich ganz zuversichtlich, dass wir bei einer Abstimmung im Bundestag fast 100 Prozent Zustimmung für bekommen. Also für solche Ökkebröd-Sicht-Schutze. Das wäre ja auch zu 200 Prozent eine Bürger freundliche Maßnahme.
Nun muss ich aber Schluss machen.
Und wieder regieren.
Beim nächsten Mal reden wir dann vielleicht da drüber, wie Sie es möglicherweise, eventuell und nur wenn Sie es wollen, gegebenenfalls einrichten könnten, dass nicht ganz so viele Bürger und deren Eigentum durch die Deutschen Lüfte fliegen. Bei Ihren Vorfällen. Denn auch wenn ich natürlich anerkenne, dass diese Bürger kein unschönes Wahlverhalten mehr an den Tag legen können, fallen die ja irgendwann auch mal wieder runter. Aus der Luft. Und bei allem Verständnis muss ich es doch mal ganz deutlich sagen: Meine Ordnungs-liebenden Deutschen Wahl-Bürger schätzen es überhaupt nicht, wenn ihnen irgendwelcher Schmutz auf die Klein-Garten-Anlage regnet.
In diesem Sinne verbleibe ich
Ganz die Ihre
Angela M.

NoXxLynXx - 8. Jul, 19:19