Die Malediven gehen nicht unter

…und wenn doch, dann ganz anders als alle dachten!
Das liest man doch immer wieder gerne.
Eine wissenschaftliche Abhandlung von Experten, dass ein Desaster-Szenario so denn noch nicht eintreten wird. Also irgendwie schon, aber im Großen und Ganzen auch wieder nicht. Auf jedem Fall aber anders. Wobei dieses „anders“ noch genau zu definieren wäre. Was ja kein Problem ist. Bei den ganzen Experten. Und den Geldern, die einer entsprechenden Forschungs-Arbeit zur Verfügung gestellt werden.
„Zur Verfügung gestellt“ ist übrigens ein ziemlich dreister Euphemismus für: „Ham wir den Steuerzahlern direkt aus den Taschen geklaut, hähä.“
Wir reden hier übrigens nicht über eine Studie zur Feststellung der Gefährlichkeit des Wortes: „Scheiße“ in der Interaktion verschiedener Altersgruppen. Oder den Heimat-Dialekt ursprünglich aus Wales stammender Kühe, die als Kälber in die Fremde mussten.
Nein.
Obwohl es derlei Studien selbstverstänlich auch gibt, handelt es sich hier um die spaßigen Thesen einiger Forscher zum Untergang der Malediven. Der – weil praktisch als sicher angenommen – den Präsidenten dieser Insel-Gruppe letztens immerhin dazu bewog, sich Gedanken über den zukünftigen Wohnort seiner Landsleute zu machen.
„Na, wer wird denn gleich!“ rufen jene Forscher da aufmunternd und fügen fröhlich an: «Die Inseln werden ziemlich sicher schon bald nicht mehr dieselben sein, aber sie werden immer noch da sein.»
Ja. Ok. Ein bisschen kleiner halt. Und die Leute müssten sich angewöhnen, eher «…in die Höhe zu bauen.» Und alle Maledivier werden dann da „in der Höhe“ vermutlich nicht hinpassen. Selbst wenn sie den Turm zu Babel nachbauen. Auf dem letzten trockenen Flecken. Dafür könnten wieder ein paar andere dann ja «…die Riffe besiedeln!»
Die Korallen-Riffe. Die, nach Vermutungen der Experten, die Rettung sein könnten. Wenn sie denn wüchsen, wie sie sollen. Denn wenn sie das täten, hätte dieses (möglicherweise vermutete, andererseits aber eher nicht vorauszusetzende) Korallen-Riff-Wachstum zwar einen Riesen-Anteil am prognostizierten Vielleicht-Nicht-Untergang eines geringeren Teils der Malediven, aber so genau will sich dann heutzutage ein gestandener Experte doch nicht mehr festlegen. Vor allem bei so heiklen Gesellen wie den pimpfigen Korallen. Die ja schon das kleinste Milliönchen Tonnen Schmutz übel nehmen.
Wie dem auch sei. Die Haupt-Insel mit der Hauptstadt mag ja hin sein. Deswegen muss man aber nicht verzagen. Es gibt ja tausende Winz-Inseln. Die kegel-förmig aus dem Wasser ragen. Manche so um die 10 Meter und mehr! Da wird bestimmt genug von übrig bleiben um drauf zu wohnen. Und das ist dann doch auch echt romantisch!
Ja ja. Beneidenswerte Malediven! Dürfen ganz Robinson-Crusoe-mäßig einzeln auf ihren eigenen Bröckel-Stein-Kegeln hausen. Mitten im Ozean. Wenn das nix ist.
Ich zum Beispiel bin ein großer Fan dieser Mini-Fjorde in Norwegen. Wo immer so eine Hytta draufsteht. Im Gegensatz zu den Korallen-Bröckel-Riffen gibt’s auf den nordischen Kleinst-Fjorden allerdings ganz Touri-like auch Bäume, Gras und Getier.
Ist ein tolles Urlaubs-Erlebnis.
Aber irgendwie vermag ich mir nicht richtig vorzustellen für immer auf einem solchen Ding zu hocken. Vor allem wenn drum herum nix als Wasser ist. Viel Wasser. Mit der Tendenz zu steigen. Aufgelockert hie und da durch ein paar Taifune und dergleichen. Die ja womöglich mein Wohn-Riff einfach so wegfegen könnten.
«Damit…» räumen die fidelen Gute-Laune-Forscher ein «müsste man vermutlich gelegentlich rechnen.»

NoXxLynXx - 13. Jul, 19:19