Darauf ein herzhaftes „Scheiße!“

Letzte Woche habe ich einen Haufen schick gestylter Ärzte in einem hypermodern ausgestatteten Krankenhaus einen Fehler machen sehen, für den sich jeder Kurpfuscher im Mittelalter zu Tode geschämt hätte. Der dann allerdings gestern, als die Folgen unübersehbar wurden, umgehend mit der nächsten – von der gleichen dickfelligen Unfähigkeit beflügelten – Miß-Leistung getoppt wurde.
Wer hätte was anderes erwartet.
Aber anstatt zu tun, was in jedem anderen Bereich des Lebens unangezweifelte Norm ist wenn man ausgeplündert und verletzt wird - die Polizei rufen und den Staatsanwalt einschalten – bleibt in diesem ganz speziellen Falle jedem (gleich ob Geschädigten oder Hinterbliebenen) nur das ratlose Gefühl der völligen Un-Normalität.
Ist es dann nicht doch ein Bisschen viel verlangt, aufs zivilisierte Verhalten zu pochen? Natürlich nur der betrogenen, ausgeplünderten, gerade noch dem Tode entronnenen Patienten? Oder, im Nicht-Fast-Falle, der Hinterbliebenen? Was wäre denn so falsch daran, dergleichen Pack wenigstens eins in die Fresse zu hauen? Und zu sagen, wie abgrundtief Scheiße sie sind?
Denn, und das kann man ihren dreisten Gesichtern ja immer geradezu ansehen, wer kann ihnen sonst schon was? Ja ja. Sie haben fast einen Menschen umgebracht. Aber das tun sie ja andauernd. Oder nein. „Fast“ gelingt ihnen eher selten. „Fast umgebracht“ werten Ärzte heutzutage triumphierend als Behandlungs-Erfolg. Denn wen keinerlei Existenz-Angst plagen muss, egal wie viele Menschen durch die eigene bornierte Dummheit und Geldgier zu Tode gekommen sind, der wird auch selten einsichtig sein.
Ich könnte jetzt hier die allseits bekannte Best-Of-Ärztepfusch-Liste der letzten Wochen aufzählen; aus Geldgier frisch gepressten Zitronensaft anstelle von desinfizierender Lösung in OP-Wunden gegossen; Organ-Listen gefälscht, um die zugeteilten Organe sterbender Kassen-Patienten milliardenschweren Arabern zu verpflanzen (die Operation natürlich zusätzlich noch auf Kosten der deutschen Krankenkassen-Zahler); falsche Operationen; unnötige Operationen, falsche Behandlungen; Tote durch schmierige Hände, in offene Wunden Gehuste und und und.
Jedoch mangelt es dafür schlichtweg an Platz.
Und sowieso. Was bringt das? Kein einziger davon wird die Zulassung verlieren. Keiner wird – wie es jedem anderen mörderischen Betrüger erginge – im Gefängnis enden. Also was bekümmert dergleichen Gesindel dann ein „fast“.
Und was bleibt uns? Den Patienten und Angehörigen?
Sind wir dazu verdammt uns gepeinigt aber zivilisiert davon zu schleichen? Mit der Hoffnung auf ein helfendes Aspirin?
Nein!
Sagt der Psychologe Richard Stephens von der Keele University, der mit seinem Team nunmehr rausgefunden haben will, dass kräftiges Fluchen bei jedem körperlichen Unwohlsein nur gut tun kann. Und dass Menschen, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen, weitaus bessere Chancen auf ein nettes Leben haben.
Ach was.
Ich will es mal so sagen. Zu der Erkenntns brauchte ich weder Herr Stephens noch ein ganzes Forscher-Team. Denn genau das tue ich schon mein Leben lang. Und darum habe ich es auch heute getan. Als meine Wut-Kopfschmerzen beim Frühstück den Höhepunkt erreichten und bevor mein Gehirn endgülig zerplatzt wäre.
Ich bin hingegangen und habe es ihnen gesagt. Was für ein erbärmlicher Haufen Scheiße sie doch sind. Alle zusammen. Und dass sie sich nicht ganz so sicher fühlen sollen. Und ja. Herr Stephens hat Recht. Wie stets habe ich mich sofort wohler gefühlt. Als ich in den zerschrunzelten Kränk-Gesichtern wenigstens einen Funken Angst aufblitzen sah.
Dazu einen Tipp.
Herr Stehphens sagt Fluchen hilft auch gegen Angst.
Na denn.
Darauf ein herzhaftes „Scheiße!“

NoXxLynXx - 16. Jul, 19:19