Schlafende Hunde – Part I

Soll man ja bekanntlich nicht wecken.
Sagt ein Sprichwort, das – wie fast alle diese Volks-Weisheiten – von denen erfunden wurden, die das beknackte Volk beknackt halten wollen. In möglichst einfachen Worten, damit’s auch jeder Voll-Trottel versteht.
Oder ums Volks gerecht verständlich auszudrücken: Damit die vor angesprochenen Trottel im Falle der stets zu erwartenden Katastrophen und katastrophalen Ungerechtigkeiten wenigstens ein blödes Reimchen haben, mit dem sie sich trösten können.
Frei nach dem Motto: Es kommt halt, wie’s kommt!
So weit, so gut. Aber manchmal, da muckt das beknackte Volk ja doch auf – auch wenn’s selten so genau weiß, warum. Im besten Falle ist’s die allgemein unschöne Lage, die so übel ist, dass es ausnahmsweise mal etliche (natürlich nicht allzu viele, so weit sollten eventuelle Hoffnungen denn doch nicht reichen) Trottel aufrüttelt, die dann irgendwo rum rennen und solche Sachen wie: „Wir sind das Volk!“ schreien.
Als hätte das je wer bezweifelt. Im Übrigen ist das auch noch falsch, bei der Intention hätte es richtigerweise heißen müssen: „Wir sind der Mob!“
Na, Schwamm drüber. Wenden wir uns lieber denen zu, die lächelnd dem vorbei ziehenden Mob zuschauen, denn so lange der sich grölend selber fertigmacht, was durch entsprechende mediale Beeinflussung immer bestens geschürt wird, kommt auch kaum einer davon auf die Idee, nach den wirklichen Problemen zu fragen.
Wie zum Beispiel, was denn wohl eines Tages passieren könnte, wenn unentwegt die eigenen Wälder (die – man will ja die EU-Kohle und muss sich an deren bekloppte Richtlinien zwar nicht halten, aber wenigstens so tun – dummerweise rein offiziell unter Natur-Schutz stehen) angezündet werden, um den 1007300027760257773 920276565sten Touri-Beton-Klotz aufs nunmehr öde Land zu knallen.
Tja, wenn ich mir da so Spanien, Portugal, aber auch Italien und Griechenland anschaue, weiß ich zumindest was dort nie passiert ist. Das VOLK ist nicht auf die Straße gelaufen, hat nicht protestiert, ja, nicht einmal dran gedacht. Denn es profitierte ja von der ewig weiter wachsenden, alles Wasser und jedes Grün vernichtenden Tourismus-Industrie.
Und nur mal so nebenbei. Die Touristen – zu einem nicht unbedeutenden Teil hiesiges Gesindel – haben keinen Pappen weniger Schuld an der Misere. Denn welche Art widerliches Stück Abfall fährt fröhlich Wasser-Rutsche in Ländern, die ihren Bewohnern pro Tag kaum mehr als eine Stunde fließendes Wasser gönnen (können)? Wo im Inland kaum noch ein Fluss Wasser führt und die letzten Wild-Tiere skelettiert am Weg-Rand liegen?
Eben.
Aber – Wenn’s am schönsten ist, soll man halt gehen. Nicht wahr. Und so geht nun dahin, was das kleine Feuerchen, das nur so ein unsinniges Natur-Schutz-Gebietchen mit den letzten paar lebenden nicht-menschlichen Kreaturen drin vernichten sollte: Ein – zumindest für die meisten Menschen – unersetzbares Kultur-Gut. Denn Athen verbrennt. Wenn wir alle Pech haben.
Und was sagt da der geübte Sprich-Wortler? Wer Wind säht... blabla? Man soll den Tag nicht vor dem Abend … blabla? Es wird nichts so heiß – ähem – gegessen, wie’s gekocht… blabla?
Halten wir’s doch einfach.
Shit Happens!

NoXxLynXx - 24. Aug, 19:19