Was Frauen wollen (sollen)

Wenn wir die Pharma-Industrie nicht hätten, die bekanntermaßen niemals aufgibt, was blieben uns da für Erkenntnisse erspart.
Dies ist die Geschichte des Wirk-Stoffs Flibanserin.
Der gegen Depression wirken sollte. Fatalerweise tat er das nicht, auch nicht nach ungezählten toten Labor-Tieren und vielen, nach wie vor unfröhlichen Test- Menschen.
Wie deprimierend!
Also was, fragten sich die findigen Pharmazeuten, passiert wohl, wenn wir das - gegen alles wies scheint - un-wirksame Zeugs einfach mal so testen? An ganz vielen Leuten? Irgendwas wird doch wohl am Ende passieren. Und falls die alle tot umfallen, na, dann haben wir eben das ultimative Aufwiedersehen-Mittel entdeckt.
Allerdings musste zuerst mal eine neue Test-Gruppe her. Aus ganz klar von vornherein benachteiligten Menschen. Die dringend der (pharmazeutischen) Hilfe bedürfen. Auch wenn sie es noch nicht wissen.
Klare Sache, sagte sich Wissenschaftler Thorp (männlich), da sticht doch eine Gruppe wie ein Leucht-Feuer aus der übrigen Menschheit heraus.
Frauen nach den Wechseljahren!
Arme Würstchen, bedauernswerte Kreaturen, deren bejammernswertes Los es zu mildern gilt. Denn diese Frauen (hier quellen Herrn Thorps Augen etwas nach vorn) WOLLEN nicht mehr! Also so richtig viel.
DAS IST KRANK!
Dagegen muss ein Mittel her! Und das muss aufs Gehirn wirken! Ja, ja. Aufs Gehirn, denn anders als bei Männern (die wollen aber nicht können) könnten diese Frauen ja, nur wollen sie eben nicht.
Da kann Mann was gegen tun! Hat nun die erfreute (männliche) Forscher-Gruppe festgestellt. Frauen müssen (ja, müssen!) Flibanserin nehmen. Das wirkt nämlich direkt aufs Gehirn und dann wollen die Frauen. Also nur noch das eine.
Wenn sie dann allerdings wieder klar im Kopf sind, hat sich rausgestellt, fühlen diese Frauen sich leider etwas depressiv.
Und wollen nicht mehr.
Wie doof!
Das muss aber ganz dringend noch nachgebessert werden.

NoXxLynXx - 18. Nov, 19:19