Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter fordert Lohnzurückhaltung

„Donnerwetter!“ dachte ich so bei mir.
Dieser Herr Walter, der minimal im zweistelligen Millionen-Bereich verdient, hat wohl doch noch so was wie einen geringfügigen Rest von Scham-Gefühl.
Nachdem er und seine Bank-Kumpel letztes Jahr ihre vervierfachten Boni aus den ergaunerten Steuergeldern ungerührt eingestrichen hatten, kommen dem nun tatsächlich ein paar Zweifel. Angesichts der erbärmlichen Lage all der vielen, die er mitgeholfen hat, übers Ohr zu hauen.
Da stürzen ja ganze Welt-Bilder zusammen.
Aber nein. Weit gefehlt.
Die Welt ist noch völlig in Ordnung.
Herr Walter bemängelt die 3%ige Lohnerhöhungs-Forderung der Arbeitnehmer.
3 (in Worten: DREI) Prozent!
Ungeheuerlich!
Und, da stocken ihm fast die Worte, um dem Fass den Boden auszuschlagen, kwasseln irgendwelche niederen Nicht-Banker-Deppen auch noch von Mindest-Löhnen.
Mindest-Löhne!
Schlimmer geht’s ja nun wirklich nimmer.
Da muss ganz schnell die (bedauerlicherweise schon fast verweste) Produktions-Auslagerungs/ganz viele werden dann arbeitslos-Droh-Keule aus den tiefen Klau-Taschen geholt werden.
Herrn Walter, scheidender Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, kann das Geschrei des Pöbels nicht mehr jucken. Drum verkündet er auch frohgemut die kernigen Thesen seiner noch nicht pensionierten Kumpane, die sich lieber vornehm zurückhalten.
Schließlich könnten die bestohlenen und betrogenen Kunden mal wieder auf die Idee kommen, nach dem Verbleib der verschwundenen Billionen zu fragen.
Von denen ein Teil sicherlich gut in der enormen Auf Wiedersehen-Belohnungs-Summe des Herrn Walter angelegt ist. Und seiner Pension, die auch ohne eine 3%ige Erhöhung monatlich höher ist, als der Jahres-Verdienst aller Arbeitnehmer eines mittleren Betriebes zusammengenommen.
Ach übrigens.
Chef-Volkswirt?
Nennt sich ein Hampelmann, der von den kriminellen Raubzügen der Banker weder was geahnt noch gewusst haben will. Der von der 'Banken-Krise' plappert als wäre es ein mysteriöses Konstrukt aus Zauberhand, das so unerwartet wie weiland Harry Potter beim Quidditch über die Gegen-Mannschaft über die bedauernswerten Banken hereinbrach.
Und mit dem er oder andere seinesgleichen selbstredend nichts, aber schon gar nichts zu tun hatten.
Und der deshalb mit seltener Dumm-Dreistigkeit kaum in seinen von den Steuergeldern der Beklauten gesponserten Millionen-Euro Feierabend entschwunden, den Bestohlenen die Schuld am Wirtschafts-Desaster zuschiebt.
Da frage ich mich schon ob es wirklich zuviel verlangt ist, Gaunern, die dank ihrer Beziehungen nicht im Knast gelandet sind - wo sie unzweifelhaft hingehörten - nicht wenigstens ihr dämliches Geschwalle zu verbieten.
Denn ausgerechnet von den Haupt-Schuldigen des Wirtschafts-Debakels über Sparsamkeit belehrt zu werden, ist ja schon fast wieder ein eigener krimineller Tatbestand.
Nachtrag:
Eine kurze Überlegung zur Gewichtung von Taten und Worten.
Mahnend darauf hingewiesen, dass Taten besser denn Gemecker wären, weise ich nun meinerseits unumwunden darauf hin, dass ich – wie sehr es mich auch dazu drängte (das ist gelogen) – beispielsweise Herrn Walter persönlich bei seinen vergoldeten Eiern zu packen, aufgrund eigener Erfahrung keine große Freundin blind-anarchistisch geleiteter Aktionen bin.
Vornweg laufen und „Fangt ihn!“ schreien kann jeder.
Hinterher laufen ohne zu wissen wen und warum auch.
Unterschiedslos über jede Problematik schreibend zu meckern, wagen sich nur die wenigsten.
Mir ist es immer eine Freude.

NoXxLynXx - 8. Jan, 19:19