Hymnen-Ärger für Christina Stürmer

Ich bin gerührt!
Frau Stürmer, ihrem Namen verpflichtet, hat in trauter Zig-samkeit mit dem Österreichischen Bildungs-ministerium die letzte Bastion chauvinistischer Bösartigkeit gestürmt.
Wer hätte das gedacht!
Geben Sie’s ruhig zu.
Dass ausgerechnet die Österreicher dem langen Unrecht ein Ende setzen, da wären Sie auch nicht sofort drauf gekommen.
Und was haben wir gelitten!
Wir Frauen.
Nehmen Sie mal die in Österreich.
Die mussten Jahrhunderte eine Hymne ertragen, in der ihr Land als „Heimat großer Söhne“ verunglimpft wurde. Ihr (mich gruselt) Vaterland! Da hat sie halt, also die Frau Stürmer, die „großen Töchter“ noch mit eingebaut. In die Hymne.
Und deshalb soll sie jetzt verklagt werden?
Unverschämtheit!
Wo, denken sich denn diese rückständigen Alm-Öhis, wären sie jetzt ohne Töchter?
Genau. Seit Jahrhunderten ausgestorben. Und deshalb ist es ihr gutes Recht – der Töchter – auch in diesem Lied erwähnt zu werden.
In diesem Sinne beschwere ich mich gleich mal über die Deutsche Nationalhymne.
Von wegen „…brüderlich mit Herz und Hand!“ Hat sich aus-gebrüdert! Ich bestehe auf einem hinzuzufügenden „UND SCHWESTERLICH!“.
Und das „Vaterland“ hat auch zu verschwinden.
Oder minimalst in „Vater- UND Mutterland“ geändert zu werden.
Österreich.
Heimat „großer Söhne!“
Tut mir leid. Ich wollte ja eigentlich noch auf den umfassenden Chauvinismus der gesamten existierenden Welt-Literatur hinweisen.
So in der Art: Wieso kann nicht Damone zur Tyrannin schleichen? Oder die Erlkönigin nachts auf Jungs-Jagd gehen? Das wäre ohnehin viel logischer.
Aber irgendwie kommen mir immer wieder die „Großen Söhne!“ dazwischen.
Und schon mangelt's mir am nötigen Ernst.
Äh. Pardon.
Ernstine.

NoXxLynXx - 22. Jan, 19:19