23
Jan
2010

Alles wird besser werden

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Das ist ein unterhaltsames Lied!
Richtiger gesagt: Video.
Und es wäre völlig an mir vorbeigegangen, gäbe es nicht den obligaten Samstags-Vormittags-Einkauf. Worüber es sich auch mal lohnte, eine kultur-historische Betrachtung anzustellen. Ich meine nämlich, dass diese Sitte zu mancherlei Irrglauben über die Deutschen beigetragen hat. Aber dazu ein anderes Mal.

Heute will ich über meine Samstags-Einkaufs-Erfahrungen schreiben.

Ich weiß ja nicht wie es Ihnen samstags beim Einkauf ergeht. Ich jedenfalls finde mich unausweichlich jeden Samstag (vor der Kasse) umzingelt von einem Haufen Leute wieder, die zwar so wie sie aus ihren müffelnden Betten gesprungen sind nunmehr hinter respektive vor mir stehen, dafür aber noch Zeit fanden, sich entweder ein besonders streng riechendes Pamps in die Haare oder eine noch übler stinkene Brühe an den Körper zu pappen.

Gelegentlich, das gebe ich zu, ist es unterhaltsam.
Wenn zum Beispiel ein ebenso von Gold wie von Schmutz starrender Jogging-Typ mit einem schauerlichen Schütteln seiner fettigen Fransen (ich bin recht gut in der Kunst des rücksichtslosen Ausweichens) seiner pestilenz-artig müffelnden Gefährtin die Vorzüge der eigenen Gerüche gegenüber denen „der Alden da drüben“ preist.

Ich habe das jetzt mal in diese verständlichen Worte übersetzt, allerdings weniger aus politisch-korrekten sondern aus ganz praktischen Gründen. Oder anders gesagt: Es fällt mir ziemlich schwer, selbst wenn ich mich mächtig anstrenge, die bedauernswerte Syntax und Grammatik meiner Sprache dermaßen unhumorig hin zu meucheln.

Wo waren wir?
Ah ja. Bei „den Alden da drüben“.

Das ist nämlich im Normal-Fall nicht nur erheiternd, sondern auch eine brauchbare Information. Denn die meist auch am frühen Morgen akkurat-reinlichen älteren Herrschaften zeigen oft verständiges Mitleid, wenn ich käsig-wankend daher komme und um ein Plätzchen in ihrer Schlange bitte.

Ja, es hat seine Vorteile sehr bleich zu sein.

Heute morgen jedoch blieb ich in meiner Müffel-Schlange stehen. Denn die beiden hinter mir stehenden jugendlichen Stinker (ihrer Aufmachung nach wollten es wohl Mädchen sein) sangen ein Lied. Ok. Sie haben es versucht. Nicht eben angenehm umrahmt von einer geradezu infernalischen Mund-Geruchs-Wolke. Und ich könnte wetten, auf dem einen Kopf sprang ein Floh rum.

Na, egal.
Ich hab eh immer ein kleines Sprüh-Fläschchen Sagrotan dabei. Damit umnebele ich in solcherlei Fällen meine nähere Umgebung, gucke vorwurfsvoll und murmele krächzend „Asthma!“. Ach? Sie denken das funktioniert nicht? Glauben Sie mir. Selbst wenn Sie sich ans Herz greifen und wild fuchtelnd „Mein Herzschrittmacher! Die Batterie ist alle!“ röcheln, werden die Netteren dieser Sorte allenfalls anfangen Panik-artig Batterie-Packungen aufzureißen.

Na, woher werde ich DAS wohl wissen.

Jedenfalls, kaum zu Hause angekommen, machte ich mich daran, aus den wenigen klar identifizierbaren Satzfetzen das entsprechende Lied zu er-googeln. Und siehe da. Es war gar nicht so schwer. Denn anders als die schlicht-putzige Text-Gebung hätte vermuten lassen, ist es keineswegs ein religiöses Kinderlied.

Es ist ein Lied von Herrn Naidoo.
Nun gut. Herr Naidoo glaubt an das Bessere im Menschen. Das ist doch schön. Wenn mich auch gleich der etwas sehr versimplifizierte Anfang seines Werkes leicht befremdet hat. Also echt jetzt! Welche Nullnummer kommt allen Ernstes (äh, pardon: Ernestine) auf die Idee ein so abgedroschenes Klischee wie die Große Ewig Lächelnde Maske als Schöpfer des Universums zu präsentieren.
In einem Musik-Video!

Da sträuben sich einem ja die Kitsch-Haare.
Aber danach, das verspreche ich Ihnen, wird’s lustiger. Denn da treibt langsam - und hübsch umrahmt von einer mit der Grazie von Kartoffelsäcken rumhampelnden Multi-Kulti-Truppe - das vorbei, was Herr Naidoo für typisch deutsch hält.

Dicke, faule Spießbürger wechseln sich angenehm arrangiert im Kinderspiel-Takt mit feisten Nazi-Schlägern ab, die natürlich grade ein armes nicht hiesiges Opfer verprügeln. Das wiederum, während es Tritte einstecken muss, zusätzlich vom ständig wiederholten Geplärr: „Alles wird besser werden, halt durch!“ veralbert wird. Was ich - nebenbei bemerkt - nicht sehr schön von Herrn Naidoo finde.

Immerhin. Einen normal aussehenden Ursprungs-Deutschen scheint es auch in Herrn Naidoos Harlekin-Universum zu geben. Eine gelb-blonde Tussi, die einen aus der hampelnden Kartoffelsack-Gruppe innig umarmt. Es könnte auch das Trampel-Opfer sein. Da bin ich mir nicht so sicher. Jedenfalls ist es ganz ersichtlich ein Herrn Naidoo genehmes Individuum. So rein äußerlich. Weswegen auch sie, die Tussi, nett aussehen darf. Und keine Knarre in der Hand hat. Oder einen Pitbull an der Leine.

Noch leicht grübelnd was uns Herr Naidoo damit eigentlich vermitteln will (Wenn wir alle wie die Bekloppten mit Armen und Beinen wedeln, wird die Welt besser? Oder vielleicht, dass er, trotz seines ganzen ausschließlich in Deutschland erworbenen Reichtums in einer sehr unerfreulichen Gegend wohnt?) fielen mir die beiden singenden (na ja, wie soll ich es sonst nennen) Stink-Tröpfe an der Kasse wieder ein.

Und da hatte ich es!

Herr Naidoo ist auch ein Samstags-Vormittags-Einkaufer. Und als er wieder einmal völlig ermattet nach Hause kam und vor der Frage stand, seine fremd-eingestunkenen Klamotten wegzuschmeißen oder chemisch reinigen zu lassen, hat er – sicher nicht besser gelaunt als ich – seinem Zorn auf die ihm ganz eigene, schlichte Weise Luft gemacht.

Ich bin bei Ihnen, Herr Naidoo!
Ja, ja. Mir kommen da auch ganz oft ganz böse Gedanken von großen Prügeln und anderen Verteidigungs-Mitteln. Denn auch vor meinen (leider sehr realen) Augen und anderen gepeinigten Wahrnehmungs-Organen ziehen an jedem Samstag erneut die widerlichsten Gestalten wirres Zeugs faselnd vorbei. Deshalb werde ich mir Ihren gar nicht so üblen Tipp zu Herzen nehmen. Und nächsten Samstag, wenn ich mal wieder farbenfroh riechend umzingelt bin, ihrer wirklich erfreulich einfachen Vorlage gemäß anfangen wie wild mit Armen und Beinen zu wedeln.

Zugegeben.
Elegant ist was Anderes.
Aber ich kann es ja immerhin mal versuchen.

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is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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