DAIMLER CHRYSLER und ICH

Liebe Daimler Chryslers!
Hoch gerührt durfte ich die letzten Tage Ihr – für mich eher überraschendes – Interesse zur Kenntnis nehmen. Ja. Wirklich. Mir war gar nicht klar, wie wichtig ich für Ihr Unternehmen sein muss. Denn wichtig muss ich sein, wenn Ihre Mitarbeiter sich hier bei mir (ganz sicher mit Ihrer ausdrücklichen Billigung) tagsüber beinahe häuslich einrichten dürfen.
Nicht dass ich etwa mein Blog geringschätze.
Das müssen Sie nicht befürchten.
Tatsächlich habe ich die allerhöchste Meinung von mir.
Dass ich jedoch auch für Sie eine Person von so überragender Wichtigkeit bin, eröffnete sich mir erst als ich bemerkte, dass ein Beitrag mit dem schlichten Titel: „Mal was in eigener Sache“ der einzig von Ihnen besuchte ist. So überaus häufig besuchte, sollte ich wohl sagen. Muss mich das jetzt kränken? Sind Sie an Blogs, die schon vom Titel her nix mit mir selbst zu tun haben einfach nicht interessiert?
Das mag Sie jetzt überraschen, aber es schmerzt doch.
So ein einseitiges Interesse.
Wo ich mir immer soviel Mühe gebe!
Andererseits ist es natürlich auch sehr schmeichelhaft. In meinem Counter beinahe stündlich als ISP Ihren Konzern zu finden. Wie beeindruckend! Und wie großzügig von Ihnen. Sicher haben Sie nur vor Glück ganz taumelige Mitarbeiter. Bei soviel Spaß und Spiel am Arbeitsplatz. Das ist schön von Ihnen! Andere Arbeitgeber, so hört man leider immer wieder, unterstützen die Hobbys ihrer Angestellten nicht im gebotenen Maße. Ja! Ich schwöre, mir kam schon zu Ohren, dass etliche (Arbeitgeber) völlig humorlos darauf beharren, dass ihre Mitarbeiter arbeiten (sollen). Den ganzen Tag!
Das muss man sich mal vorstellen.
Nun, wie dem auch sei. Wie drücke ich das jetzt der Situation angemessen rücksichtsvoll aus? So erfreulich ich jeden neuen Dauer-Leser auch finden mag, von einem ganzen Konzern gar nicht zu reden, ist es mir doch irgendwie betrüblich bewusst, dass ein solch äh hingebungsvoller Hang zu so absolut und ausschließlich diesem Artikel möglicherweise (das vermute ich jetzt nur so) unschöne Folgen zeitigen könnte. Ja, ja. Ihr Arbeitnehmer verguckt sich zum traurigen Schluss noch ultimativ in die formvollendete Schönheit meiner Syntax und kommt nie wieder von los! Und das wollen wir doch alle nicht.
Da sind Sie in der Pflicht!
Als guter Arbeitgeber.
Lasten Sie Ihre(n) Arbeitnehmer doch bitte etwas mehr aus. Verweigern Sie nicht, was jedem Angestellten von Rechts wegen zusteht!
Ein bisschen Arbeit.
Während der Arbeitszeit.
Als Fan Ihrer Produkte stets erfreut diese zu sehen.
Mit Logo und Namen, das versteht sich ja von selbst.
Verbleibe ich freundlichst und in Erwartung tausender
neuer Besuche
FinisNoXx

NoXxLynXx - 10. Feb, 19:19