28
Jul
2010

Wie Trends entstehen

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Haben Sie sich jemals beim Anblick so erstaunlicher Mode-Erscheinungen wie beispielsweise Tüllröckchen plus Bergwander-Stiefel gefragt, wer – um der Un­ver­sehrtheit unser aller Gehirne willen - sich so einen Scheiß ausdenkt?

Ich nicht.
Hat mich nie interessiert.
Deswegen weiß ich es jetzt.
Um das zu erläutern, muss ich erst mal was Grundsätzliches klären.

Gemeinhin treten Schuhe als Paar auf?
Da stimmen Sie mir sicher zu.

Und falls Sie ihre Schuhe nicht von sich schleudern – was voraussetzt, dass Sie entweder in einer enorm großen Halle leben, eine sehr nachsichtige Versiche­rung, eine Einrichtung inklusive Fenster aus Edelstahl oder eine bewundernswert lässige Einstellung ihr Ei­gen nennen* - sollte sich Schuh Nummer 2 logischer­weise nie allzu weit von Schuh Nummer 1 finden las­sen.

Sollte.

*Ich habe nix davon, weswegen ich jeden Morgen aufs Neue völlig ratlos mein (ohne Fernglas) über­schau­bares Anzieh-Zimmer begaffe. Auf der Suche nach Schuh Nummer 2. Oder 1. Meine Schuhe sind verschwiegen, was das betrifft. Einer ist jedenfalls immer weg. Und zwar immer grade der von dem Paar, das ich anziehen will. Nun weiß jeder Terry Pratchett Fan, dass es irgendwo ein Universum für verloren gegangene Sachen gibt. Hauptsächlich wohl für linke Socken, die sich in der Waschmaschine entmateriali­sieren. Muss von mir schon ein ganzer Sack voll da sein.

Aber Schuhe, die ich einfach so ausziehe?
Gut.
Zugegeben.

Ich bin gelegentlich ein kleines Bisschen vom Hier und Jetzt abgelenkt. Aber deswegen hüpfe ich doch nicht mit einem Schuh kwer durch die Wohnung auf der Su­che nach einem völlig irrsinnigen Versteck für den ande­ren. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und bei mir wohnen leider auch keine pelzigen Hausgenossen mehr, denen ich dergleichen zutrauen könnte. Der eine hätte so was fertiggebracht. Das weiß ich ohne jeden Zweifel. Weil damals fast jeden Abend mein Fernsehsender verstellt, meine Chips-Tüte leer und meine Decke und Kissen auf eine ziemlich eigenwillige Art angeordnet waren.

Einmal kam sogar ein Mann von Bofrost und be­haup­tete, ich hätte online eine Pekannuss-Torte und mari­nier­te Hähnchen-Beine bestellt. Ich bin ein vegetari­scher Nuss-Allergiker. Abgesehen davon verursachen mir abgesägte Beine früherer Lebewesen, die in ir­gend­was mariniert werden Angstschauer.

Ach ja. Das waren noch schöne Zeiten.

Aber zurück zu meinen Schuhen. Heute Morgen man­gelte es mir entschieden an Zeit. Denn ich hatte ei­nen Arzt­termin. Und weil ich befürchten musste (nicht zu Unrecht, wie sich rausstellte), dass heute mal wieder ein exotischer-Arzthelferinnen-Tag sein könnte, an denen man besser überpünktlich ist (weil dann immerhin die Wahrscheinlichkeit irgendwo bei 20 Prozent liegt, dass Sie ihren verstümmelt aufgeru­fenen Namen rechtzeitig hören und sich nicht auf eine Unterhaltung einlassen müssen, die am ehesten an eine erste Kontakt-Aufnahme zweier Außerirdischer gemahnt) und ich unter erschwerten Bedingungen zu leichter Bockigkeit neige, beließ ich nicht nur den ei­nen Schuh an meinem Fuß.

Nein.

Ich zog mir einfach einen anderen an. An den ande­ren Fuß. Zu meiner Entschuldigung könnte ich sagen, es war dasselbe Modell. Hat nur eine bisschen abwei­chen­de Farbe. Aber das tue ich nicht. Also mich ent­schuldigen. Schließlich ist es allein meine Sache, was ich an den Füßen trage.

Und wenn Sie zu einem Arzt müssen, der auch noch ein riesengroßes ‚PRIVATDOZENT’ an allen Türen zu stehen hat, ist die Wahrscheinlichkeit ohnehin ver­schwin­dend gering (ich könnte auch sagen, gleich Null), dass so einer irgendwelche Mode-Eigenheiten wahrnimmt. Oder Sie selbst. Es sei denn, Sie hätten ihn so eben einen „lächerlichen Tropf“ genannt. (Ich bin fest überzeugt, Sie hätten die aller verständ­lichs­ten Gründe dafür gehabt.)

Möglicherweise könnten Sie ihm auch ein winziges Momentchen auf den Fuß getreten sein. So was kommt schließlich vor. Sie könnten gestolpert sein. Und Allergiker haben andauernd Nies-Attacken. Und deswegen vorsichtshalber immer ein Taschentuch in der Hand. Wenn Sie also stolpern, und dabei jeman­den (versehentlich) auf den Fuß treten, ist es doch auch nicht unwahrscheinlich, dass Ihnen das vielleicht schon ein Tickelchen benutzte Tempo aus der Hand fliegt. Weil Sie sich ja instinktiv irgendwo festhalten wollen. An einem gefüllten Kittel direkt vor Ihnen beispielsweise. Nicht wahr. Und weil Flugbahnen von zerknüllten Tempos unmöglich vorher berechenbar sind, könnte so eins dann auch… Äh. Ja.

In diesem Falle rate ich Ihnen dringend, das sich nunmehr sofort entfaltende Interesse für Ihre Schuhe auf der Stelle mit einem hämisch-abwerten­den Blick und einem herablassenden „MÄNNER!“ im Keim zu ersticken. (Männer haben immer Angst vor Schuh-Moden.)

Ansonsten könnte es Ihnen passieren - falls Sie an diesem Tag auch noch vergessen haben Ihr Haar aufs penibelste zu kämmen (und möglicherweise beim Aus­wählen Ihrer Socken ein kleines Malheur passiert ist – ich habe übrigens KEINE grün-blau Schwäche, das ist eine ganz gemeine Verleumdung) dass der Tropf Sie plötzlich mit tragisch-ernster Mimik fragt, ob Sie Stimmen hören.

Oder sich für Gott halten.
Oder was ähnlich Bescheuertes.

Ich beschwöre Sie!
Das ist NICHT die richtige Zeit für Witze.
Ärzte haben keinen Humor. Denn schon wenn Sie (völlig richtigerweise) Frage Nummer 1 mit „Ja“ be­antworten, weil just jener Arzt Sie grade so richtig zukwatscht, weshalb Sie natürlich eine Stimme hören, käme keine einziger diesen Berufs auf die Idee über Ihre Antwort zu lachen. Oh nein. Und über die Sache mit Gott will ich erst gar nicht reden. Ich sage nur soviel. Mit ein bisschen Pech lungern am Ende ein Dutzend Irrer um Sie herum, die (wie sie glauben) verstohlen Ihre Socken und Schuhe begaffen, Ihre äh Frisur und dann sich gegenseitig (wie sie glauben) tiefsinnig zunicken.

Ich kann Ihnen versichern, dass ist nur lustig, wenn Sie grade unendlich lange Zeit und Weile haben, sich gern in Krankenhäusern rumtreiben und darin geübt sind, sehr, sehr aufdringliches Gesindel zu vertreiben, das „es nur gut“ mit Ihnen meint.

Das ist eine Drohung!
Glauben Sie mir.

Wenn Sie das jemals hören sollten, hilft nur noch eins: Sie müssen diesen gut-meinenden Menschen schnurstracks und zweifelsfrei klar­machen, dass sie viel (aber so was von viel) lieber ein ganz besonders schlecht gelauntes Stinktier nerven wür­den, als aus­gerechnet Sie. Ich versichere Ihnen, man wird Sie freudig und schnell verabschieden.

Und jetzt hätte ich doch beinahe die Sache mit dem Trend kreieren vergessen.

Beziehungsweise meine beiden verschiedenfarbigen Schuhe. Die – nach einem leisen Flüstern des hum­peln­den Tropfs – sogar von der herbei geeilten Exo­ten-Tussi bewundernd begafft wurden. Und ich bin mir ziemlich sicher, so verzückt wie die aussah, for­mulierte sich in ihrem Kopf schon eine Massen-Mail an sämtliche Kolleginnen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie demnächst in Ihrer Arztpraxis auf Ange­stellte mit zweierlei Schuhen an den Füßen treffen.

Da bin ich für verantwortlich.

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.ApoKalypsePart I

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is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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