Zufrieden auch als Abgeordneter

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hängt nicht um jeden Preis nach der Bundestagswahl an seinem Ministeramt. Auf eine dementsprechende Frage gab er an, sein „höchstes Ziel sei es, wieder Bundestags-Abgeordneter zu werden“. Sozusagen ein Lebens-Wunsch.
Und das können wir ihm alle nachempfinden.
Wer von uns wollte nicht auch gern einen Job, bei dem jeder Handschlag bestens vergoldet wird, jeder Schritt mit Spesen berechenbar ist und von Arbeit im Sinne des eigentlichen Wortes kaum die Rede sein kann? Und nicht zu vergessen das Beste: Die lebenslang garantierte Versorgung durch die hart erarbeiteten Steuergelder der Deppen, die wirklich arbeiten.
Ja! Da kann sich dann sicher fast selbstverständlich eine allgemeine Zufriedenheit ausbreiten. So ganzheitlich betrachtet. Da plagen einen keine Zukunfts-Sorgen und das Leben ist schön. Na gut. Zuerst muss man so einen Wähler mal überzeugen die eigene Existenz wählend abzusichern.
Das war jetzt ein Witz. Natürlich reicht es völlig, einen gut gepolsterten Rückhalt im eigenen Verein zu haben, der einen dann auf die zu wählende Liste setzt. Und so als Minister hatte man ja alle Möglichkeiten dieser Welt, sich für den Rest des Lebens ein warmes Plätzchen auf der begehrten Liste zu sichern.
Der Wähler als solcher spielt dabei kaum eine Rolle.
Der bekommt kurz vor derlei Veranstaltungen (Wahlen) erzählt, dass es „jetzt wieder aufwärts geht“ und er deshalb diesen oder jenen wählen soll. Oder dass es von jetzt an „voll abwärts gehen wird“ wenn er nicht diesen oder jenen wählt. Auch gut kommt immer die drohende Arbeitslosigkeit ganzer Massen.
Ups.
Die ist ja schon da.
Na dann eben die von noch mehr Massen.
Auch beliebt ist die Mär von der dringend notwendigen Erhöhung dieser oder jener Steuern. Naja. Notwendig wär's ja sicherlich. Bedenkt man die (Un)-Summen, die sich die Super-Reichen letztens in die Tasche gelogen haben. Mit gütiger Hilfe unserer Politiker. Die uns dann erklären, dank ihrer überdurchschnittlich sozialen Ader und des unermüdlichen Einsatzes aller Partei-Hanseln könnte das Allerschlimmste sicher im letzten Moment noch vermieden werden.
Was zwar nie passiert. Aber wen juckt das schon. Denn wenn mal gar nichts mehr geht und die Wähler so richtig unvergnügt ihren Wahl-Gang verweigern, ist das auch egal. Dann geben halt die 150 Stimmen der eigenen Leute die benötigten Prozente ab. Was dann ja auch was Schönes ist. Und richtig betrachtet schon fast die Wahrheit. Denn sie sind ja eh so was wie ein Familienbetrieb. Unsere Regierung. In einem virtuellen Mittelalter. Wo sich der größte Haufen Trottel fast zu Tode schuftet um den Wenigen, die sich durch allerlei List und Tücke an die Spitze gelogen haben ein prima Leben zu ermöglichen.
Im Grunde ist das ein ödes Thema.
Wäre da nicht ein kleiner, aber echt heiterer Aspekt.
Herr von Guttenberg verweist (auf gar keinem Fall „selbstgefällig“) auf seine guten Umfragewerte.
Ja! Er ist bald beliebter als alle anderen. Politiker. Und das, ich muss es jetzt mal so sagen, ist selbst für mich echt verblüffend. Denn gehe ich nicht davon aus, dass sämtliche dieser Umfragen erstunken und erlogen sind – was ja auch durchaus im Bereich des Möglichen liegt - muss ich eben annehmen, sämtliche (Befragten) hätten erklärt, der momentane WIRTSCHAFTS-MINISTER wäre das Tollste überhaupt. Unter der politischen Sonne.
Liebe potentielle Wähler und Befragte.
Dazu fällt mir tatsächlich nix mehr ein.

NoXxLynXx - 22. Jun, 19:19
jeremyjoker - 25. Jun, 22:23
"Also der von und zu Guttenberg macht den Firmen wenigsten mal Dampf unter den Hintern. Schließlich können wir Steuerzahler doch nicht für alle Menschen aufkommen, die in ihrem Job versagt haben! Außerdem gibt uns sein Grinsen, ich meine selbstverständlich Lächeln, das er auch dann einsetzt, wenn er wieder einmal einer Firma die Untersützung entsagt hat, in der Krise Hoffnung. Als Nachlassverwalter darf man eben nicht zimperlich mit dem Geld anderer sein..."