20
Mai
2011

Und täglich grüßt...

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Kennen Sie den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“?
Nein?
Na, macht nix.

Kurze Zusammenfassung: Fieser Reporter muss zwangsweise Ami-Hinterwäldler-Lieblings-Event: „Zerr das Murmel aus dem Loch“ filmen, ist (Kwell Sürpreis!) fies zu allen, einschließlich dem Murmel, haut sich abends erleichtert in die Hinterwäldler-Federn und wacht morgens froh auf, weil er dem ganzen Scheiß endlich entrinnen kann. Aber – shit happens – es ist derselbe Tag. Und so weiter und so weiter. Am Ende ist er, wir haben’s hier mit einem Hollywoodschinken zu tun, geläutert, liebt alle Hinterwäldler, kann Klavier spielen (?) und rettet dem Murmel sogar das Leben.

Soweit die Fiktion.
Hier nun meine Wirklichkeit:

Die, wie bedauerlich, so gar nichts mit Murmeltieren zu tun hat. Ok. Verstehen Sie mich nicht falsch. Auch ein Murmeltier, so niedlich ich es fände, das jeden Tag, bzw. jede Nacht meinen geheiligten Schlaf stören wollte, hätte spätestens nach 24 Stunden die Breite eines 5-Cent-Stückes. Unglücklicherweise handelt es sich bei meiner Version von „Und täglich …“ nicht um ein Tier. Und schon gar nicht um eins, das täglich nur murmelt. Weshalb sich meine Träume vom end-zerklatschten Ruhestörer bis heute nicht umsetzen lassen.
Das Leben ist ungerecht!

Tatsächlich habe ich es sogar mit zwei Kreaturen zu tun. Die Murmeltieren ungefähr in soviel gleichen, wie Herr Strauss-Kahn einem tibetanischen Meditations-Mönch. Nr. 1 lernte (das ist nur ein Wort, leider kein sehr passendes) ich in der ersten Nacht in meinem (damals) neuen Zuhause kennen. Wenn ich das mal so sagen kann. Tatsächlich verpasste mir der Armleuchter den Schock meines Lebens, als er so gegen vier Uhr morgens eine Art Starkstrahl-Scheinwerfer direkt auf mein Schlafzimmer-Fenster richtete.

Nr. 1 wohnt mir unmittelbar gegenüber, nur durch unseren und seinen Garten getrennt und ich schlafe immer bei geöffneten Fenstern. Eine Marotte, die Sie nicht das Geringste angeht. Hab übrigens blickdichte Gardinen, das dazu. Jedoch eine Gardine, egal wie blickdicht sie auch sein mag, ist kein geeignetes Mittel einen luminösen* Angriff der Superlative abzuwehren.

Wer weiß, was mein Gehirn gedacht hat? Hilfe! Eine Atombombe? Die Welt geht unter! Auf jeden Fall klebte ich kreischend mit allen vieren an der Decke. Naja. Tatsächlich hing ich irgendwo zwischen meinen noch unausgepackten Bücher-Kisten, mit unzähligen blauen Flecken und einer Wut, die ich in Worten gar nicht beschreiben kann. Und mein Zimmer strahlte immer noch gleißender als der große Fest-Saal von Walhalla bei Siegfrieds Ankunft, als es unversehens klingelte.

Es war mein Nachbar.
Nein. Nicht der mit der Höllen-Lampe, sondern ein meistens netter Herr, der in der Wohnung unter mir wohnt. Er habe die Polizei schon gerufen, erklärte mir der Typ und dass es ihm sehr leid täte, mich nicht vorgewarnt zu haben.

Ich war verwirrt, wen wundert’s, denn ich trug einen schwer derangierten Häschen-Pyjama und hatte den dringlichen Wunsch irgendwem eins überzubraten, was die Konversation nicht eben erleichterte. Immerhin drang nach einer Weile zu mir durch, dass ich das Opfer einer geografischen Fehl-Ausrichtung geworden und die vorerwähnte Polizei schon auf dem Weg sei. Denn der Blend-Angriff habe nicht uns gegolten.

Angriff?
Nicht uns?


Ich kann Ihnen versichern, das ist NICHT die Art von Gespräch, die Sie nachts um halb fünf mit ihren neuen Nachbarn zu führen wünschen.

In den nächsten Minuten ergoss sich eine ebenso verwickelte wie langatmige Story in mein unwilliges Ohr. Über Pauken und Trompeten, Flutlicht-Strahler, gemeingefährliche Hasen, eine besonders bösartige Bambushecke (?), einen widerlichen Fußweg von nur 5 Metern Länge und Sieben Uhr morgens.

Wie gesagt.
Ich war verwirrt.

Bis genau sieben Uhr morgens. Am selben Tag. Da nämlich hatte Nr. 2 seinen Auftritt. Wie übrigens jeden Morgen seitdem. Ich hatte mich, nach einer etwas wirren Verabschiedung meines neuen Nachbarn, der leicht befriedigt den Abtransport des Scheinwerfers durch die Polizei beobachtete (was er mir noch kurz mitteilte) wieder ins Bett geschmissen und war erfreulicherweise trotz allem eingeschlafen.

Bis mich Punkt sieben Uhr ein Schlagbohr-Dingens weckte, das – soweit es meine Ohren betraf – direkt neben diesen sein Un-Wesen trieb. Schon wieder zu Tode erschreckt, kroch ich (mein Gehirn ist ja lernfähig) in meine Decke gewickelt zum Fußende meines Bettes, von wo aus ich misstrauisch die Wand begaffte, durch die – davon war ich fest überzeugt – jeden Moment der schlagbohrende Irre durchbrechen musste.

Und das ist im Eigentlichen schon die Geschichte von Nr. 1 und Nr. 2. Oder, geografisch korrekt: Meinem Nachbarn gegenüber und dem im Haus links von mir. (Sie erinnern sich? Die geografische Fehl-Ausrichtung der Höllen-Lampe, die eigentlich unser Nachbarhaus hatte treffen sollen?) Diese beiden Hampelmänner bekriegen sich (wie ich hörte, schon lange vor meinem Einzug) mit allerlei Mitteln, der eine vorzugsweise nachts, der andere immer ab sieben Uhr morgens.

Nr. 1 hat in der Zeit, die ich hier wohne, jede Art von mörderischem Leucht-Gerät, bis hin zu einem dieser scheußlichen Laser-Pointer erworben und eingesetzt, einem (religiös angehauchten) Chor seinen Garten vermietet, weshalb öfters vorzüglich nach 10 Uhr abends grauslige Gesänge erschallen, ein Schlagzeug sowie eine Trompete erstanden, die er zwar nicht beherrscht, was das Gelärme nur um so schlimmer macht; also kurz und übel: Nr. 1 gibt sich Mühe. Völlig umsonst.

Denn Nr. 2 tut zwar nix weiter als jeden verdammten Tag (auch Samstags) genau Punkt sieben Uhr seinen tatsächlich ungefähr nur fünf Meter langen Gartenweg aufs Neue mit einem Schlagbohrer zu zertrümmern, um ihn anschließend nicht weniger laut wieder zusammen zu kleistern, trotzdem muss jeder, berechnet man die Kosten und den Aufwand, Nr. 2 bis jetzt klar die Sieger-Narren-Kappe zugestehen.

Ach ja.
Die bösartige Bambushecke.
Die hat Nr. 2 in seinen Garten gepflanzt. Vermutlich weil er (im Gegensatz zu mir) wusste, dass dieses Gewächs im Sekunden-Takt Ableger von sich schmeißt, die eben so schnell zu kleinen, spitzen Fußfallen wachsen, wie wir alle drüber stolpern. Was eigentlich beinahe ein Segen ist. Bedenkt man die Folgen auf so ein spitziges Scheiß-Dings zu treten. In Latschen oder gar barfuss. Ich kann Ihnen versichern, das ist NICHT SCHÖN!

Nun wären mir ja, so ganz allgemein betrachtet, jedermanns pflanzliche Vorlieben total wurscht. Nur streut eben dieses infernalische Kraut, das mittlerweile gut zwei Meter hoch und fünf breit geworden ist, seine lieben Nachfahren bevorzugt in unseren Garten. Auch eine geografische Fehl-Leistung, nehme ich mal an.

Und im Übrigen sind wir alle, die in der Kriegs-Zone wohnen, nur so was wie in Kauf zu nehmende Kollateral-Schäden. Sagt die Polizei. Die sich (da würde ich alles drauf wetten) ein vorgefertigtes Gelaber aufgezeichnet hat, das sie jedes Mal, wenn einer aus der Gegend hier anruft um sich zu beschweren, ablaufen lassen.

Ich wollte mich auch mal beschweren.
Hab’s dann aber gelassen.

Denn was sollte ich sagen? Hallo, guten Tag, durch unseren Gartenzaun aus extra-starkem Draht hat sich mal wieder der zwei Zentner schwere Kampf-Hase von Nr.1 durchgefressen, der vermutlich an der gleichen geografischen Fehl-Einschätzung wie sein Herr leidet? Und dass ich mich nicht aus der Tür traue, weil das Vieh ein Krokodil in die Flucht schlagen könnte?

Ich hab’s ja versucht.
Glauben Sie mir.
Schließlich ist ein Hase nur ein Hase.

Aber das monströse Mutanten-Getier ist auf mich zugestürzt, hat ein Vampir-artiges Gebiss gefletscht und geknurrt, dass jede Bulldogge erbleicht wäre. Und was, glauben Sie wohl, hat die Dame vom örtlichen Tierheim gesagt, als ich dort anrief, wobei ich dämlicherweise meinen Namen samt Adresse nannte und von einem ganz armen, herrenlosen Häschen faselte, das sich traurigerweise in unseren Garten verirrt hätte und abgeholt werden müsste?

„Sind Sie verrückt!“
Ist das nicht die Höhe?

Ich hab sie ja schließlich nicht gebeten meine Flugratte abzuholen, die, seid ihr Baum gefällt wurde, weitgehend auf meinem Balkon haust, wo sie meist finster vor sich hin brütend auf und ab schleicht. Wenn sie nicht grade in meinem Korbstuhl pennt, weshalb ich meine Abend-Zigarette im Stehen rauchen muss. In unmittelbarer Nähe der Balkontür noch dazu, denn dieses Vieh scheint ein strikter Nicht-Raucher zu sein. Und ganz anders als Nr.1 samt Hecke und Hase ein navigatorisches Genie. Denn egal wie oft und weit es sich davonmacht, am Ende landet es mit unfehlbarer Sicherheit wieder auf meinem Balkon. Trotz des Krawalls, der hier ständig herrscht.

Weswegen ich schon oft drüber nachgegrübelt habe, wie es den Krach aushält. Wo's sonst so pimpelich ist. Fletscht schon seine fiesen kleinen Zähne, wenn ich nur mal huste. Ob es wohl irgendwo ein Flug-Ratten-Store gibt? Mit extra dicken Ohren-Schützern gegen lärmige Menschen? Die es sich vorm schlafen aufsetzt und über mich grinst?
Verd...!

Wagen Sie ja nicht, DAS zu kommentieren.

LynxxAugen
Ach? Sie glauben mir nicht?
Na, warten Sie mal ab. Zumindest zwei mir verbundene Personen, mit denen ich gelegentlich telefoniere, sind schon in den Genuss sowohl der weit tragenden Schauer-Gesänge, wie auch des Getrommels und Gehämmers gekommen.

*An alle Klugscheißer: Das hier ist mein Blog! Da kann ich Wörter erfinden wie ich will.
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is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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