9
Jul
2011

Die Brut der schönen Seele

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…lautete der Titel eines Romans, den ich vor langen, langen Jahren gelesen habe.

Kurz zusammengefasst handelt die Story von einem Kindermörder mit einer Vorliebe für besonders at­traktive kleine Mädchen, die der Reinheit und Schönheit seiner Seele entsprechen (sollten). Hässlichkeit war ihm ein Gräuel, weshalb er in seinen letzten Sekunden (er wird von einem Polizisten abgemurkst, hab keine Ah­nung mehr wie) logischerweise voller Selbstmitleid die Ungerechtigkeit der stupiden Welt um sich herum ei­nerseits und sein besonderes Unglück andererseits (er hatte mangels Sucherfolg nach einem schönen ein hässliches Gör entführt, dass obendrein so laut kreischte, dass er gefasst wurde) aufrichtig beklagt bevor er den Löffel abgibt. Voller Unverständnis wieso eigentlich niemand seine makellos schöne Seele sehen konnte.

Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich den Psycho-Scheiß mit der Seele damals mehr oder weniger ausgeblendet. Mir lag mehr dran, den Kerl möglichst brutal krepieren zu sehen. Zu lesen, klar. Scheint, ich habe die Sache nicht wirklich verstanden, was ver­mutlich daran lag, dass ich in meinen jüngeren Jahren ein kompromissloser, leicht erregbarer Charakter mit einem gnadenlos messianischem Gerechtigkeits-Kom­plex war; wenn ich eben mal so drüber nachdenke, wollte ich meinem jüngeren Ich heutzutage lieber nicht begegnen.

Wie dem auch sei.
Letzte Woche habe ich von dem Buch geträumt. Oder richtiger gesagt: Von der Brut der schönen Seele. Und da überkam mich plötzlich so ein Traum-Geistesblitz und mir wurde jählings bewusst, dass die Handlung, an die ich mich ohnehin kaum noch erinnere, nur als eher unbedeutende Nebensache der eigentlichen Aussage gedacht gewesen sein sollte. Während ich also am nächsten Morgen wutentbrannt vor mich hin brütete, denn mir war glasklar warum ich ausgerechnet DEN Mist geträumt hatte, erwog ich kurzfristig mich bei der Frau, die das Buch geschrieben hat, zu entschuldigen.
Für meine Ignoranz.

Denn nun ist mir wahrhaftig die Brut so einer schönen Seele in den Weg geraten. Oder anders ausgedrückt: Eine Gestalt, die jahrelang am Rande meines Gesichts­kreises um mich herum scharwenzelt ist und die sich beinahe mein (schwer zu erlangendes) Vertrauen er­schlichen hätte, stülpte von eben auf jetzt ihr Inneres nach außen und was soll ich sagen, ein Kübel stinkender Jauche wäre dagegen eine Wohltat gewesen.

Und hätte es sich damit erledigt, ja, beschränkte sich die Eigentümerin jener schönen Seelebrut fürderhin ganz ungeniert aber außerhalb meines Sichtkreises und vor allem weit weg von denen, die mir viel bedeuten auf das Ausleben ihrer ekelerregenden Neigungen, na dann würde ich zwar leicht angewidert aber ansonsten un­gerührt rufen: C'est la vie und Adieu pour toujours.
Hab dich eh je kaum wahrgenommen.

Schon wahr, die beinharte Überzeugung jener Figur, ihre schmierigen und von Grund auf unappetitlichen Exzesse seien nicht nur ihr gutes Recht sondern – Sie ahnen es schon – die bestechend reizende Brut ihrer schönen Seele hat selbst mich einigermaßen verblüfft. Und dabei bin ich ja bekanntermaßen eher der düstere Typ, der hinter jeder Ecke das Böse lauern sieht.

Andererseits, was soll’s. Von mir aus könnte jede, die da meint sie müsste mit knapp Vierzig den notgeilen Teenager geben, ihre Schweinsigeleien stündlich auf offener Straße treiben. Tatsächlich hat mir das Bild der tumben Niete (das mir von glaubhafter Seite geschildert wurde) mit einem Victoria-Secret-Tanga in Übergröße um die plumpen Knöchel schlabbernd, hackevoll über die Straßen des überschaubaren Städtchens taumelnd ein von Herzen kommendes Grinsen entlockt. Und wenn sie auf dem Weg ihres abstoßenden Selbstverwirk­lichungs-Krieges nur ihr eigenes Pack wie todgeweihte Kegel umnieten würde, grinste ich immer noch.

Hat sie aber nicht.
Nein.

Was mich am Ende völlig aus der Bahn geworfen hat, ist die schaurige Erkenntnis, dass solcherlei Seelen-Brut sich schneller als ein Virus vermehren kann. Und vor allem will. Mit einer Art Vermehrungsplan A, dessen schlichte Konstruktion eine Küchenschabe durchschauen könnte. Vielleicht ist dem auch so. Hab nie was von Chakren-besessenen Schaben gehört. Bei bestimmten humanoiden Lebensformen sieht es da schon ganz anders aus. Um die zu infizieren genügt heutzutage anscheinend eine gehörige Portion Missgunst und daraus resultierend der geschickte Einsatz wahlweise einer Kristallkugel oder ein paar bunter Karten.

Und eine beste Freundin als Vernichtungsobjekt, die das Leben führt, das man eigentlich selbst immer schon haben wollte. Weil das selten klappt wenn man klein, plump und hässlich, die ausgeguckte Freundin hingegen groß und entschieden hübsch ist aber dem ständig anschwellenden Heer gelangweilter End-Dreißigerinnen angehört, denen weder das späte Mutterglück noch der monetär gut gepolsterte Hausfrauen-Status den erhof­ften esoterisch angehauchten Inneren-Ich-Findungs-Schub sondern (wie jeder Idiot vorher gewusst hätte) einen Berg Windeln und unzählige schlaflose Nächte eingebracht hat, steht Brut-Plan A so gut wie nix mehr im Weg.

Denn ein idealeres Biotop um sich fest einzunisten scheint für derlei Stumpfsinn nicht zu existieren.
Glauben Sie es mir getrost.

Ein bisschen hohles Gelalle über so erbärmlichen Scheiß wie ein ‚innerlich schreiendes Ich’* oder die – mit Ende Dreißig! - akut drohende Todesgefahr, vor allem aber das gottgegebene Recht auf die ‚suuuuupi schmalz-triefende, universums- ach was, multiversen-weite Jahrtausend-Liebe’, die logischerweise vom ständig Geld ran schaffenden Langweiler-Ehemann nicht zu erwarten ist, dafür jedoch zuverlässig im nächsten Gebüsch oder Chat schon immer gelauert hat, reichen groteskerweise völlig aus, um eine vorher völlig normale Person in das ab­kratzende Pendant jenes mörderischen Kerls aus dem Buch zu verwandeln, die mit jedem neuen Griff ins Bums… äh pardon Plumps-Klo vor Selbstmitleid winselnd ihr Unglück beklagt, das ihr – bis auf ihre neuen seelen­verwandten Mit-Lumpen – lauter Spießerseelen in den Weg gestellt hat, die die ganz besondere Schönheit ihrer mystischen Seelenergüsse (gegen die ein Hardcore-Porno Pillepalle ist) nicht sehen wollen.
Aber unbedingt sollen!

Ich bin eine davon.
Und ich kann Ihnen versichern, das ist ein abscheuliches Gefühl.

Ich will mich nicht abscheulich fühlen, stelle ich grade fest.
Und ich bin immer noch ein leicht erregbarer Charakter.
Mit bösartigen bis rachsüchtigen Tendenzen.
Und einem Plan B.
C.
D.

LynxxAugen
*Mangels Masse schreit da gar nix, das kann ich felsenfest versichern, schließlich habe ich das (unausweichliche) Pech dem Trauerspiel zugucken zu müssen.
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Was ich so daherschwätze


is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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