20
Mai
2009

Vergessen Sie Darwin!

darwin

Waren Sie schon mal so richtig froh?
Und hielten wie weiland Goethe ein Augenblickchen inne, weil der Moment so schön war? So ging’s mir eben. Na gut. Ich hab darob nicht gleich meine Seele verloren. Falls ich denn eine habe. Andererseits würde ich sie gern hergeben (das ist natürlich gelogen, mach dir keine Hoffnungen) wenn ich dafür nur die Gesichter all jener sehen könnte, die mir eben beim Lesen spontan in den Sinn kamen.

Jetzt sollte ich vielleicht erstmal erklären um was es eigentlich geht.
Um Ida!
Das 47 Millionen Jahre alte Katzen-artige Fossil aus der Grube Messel. Nach dem eine Menge Paläontologen so lange gesucht haben und das ein böser Mensch vor 28 Jahren heimlich bei Nacht und Nebel (das stelle ich mir jetzt so vor) aus besagter Grube buddelte und damit entschwand. Bis ihm (ihr?) vor ein paar Wochen anscheinend aufging, was da eigentlich in der Zimmerecke vor sich rumgammelte.
Das versteinerte Missing Link der Vor-Menschheits-Geschichte!

Nach dem ersten Schreck eilte der Räuber flugs nach Norwegen (Schweden?) und bot es dort zum Kauf an. Klar. Wir dürfen vermuten, dass in Schweden (Norwegen?) alle Tage wer mit 47 Millionen Jahre alten, Katzen-artigen Steinskeletten auftaucht. Weshalb Adressen möglicher Käufer sicherlich in den Hotelhallen ausliegen.

Wie dem auch sei.
Nach dem geglückten Ankauf eilten hurtig allerlei Experten herbei und stellten alsbald wissenschaftlich unumstößlich fest, es handele sich um – ja eben: Den katzenartigen Vorfahr der Vor-Menschheit!
Das hätten Sie jetzt aber nicht gedacht, was?
Und nun?
Im Prinzip ist das ja eine feine Sache. Denn ganz gleich ob Sie ein hartleibiger Christ, ein cooler Darwinist oder ein sinnfreier Kreationist sind, kann die Vorstellung unsere Vorfahren wären Katzen gewesen ja doch allenfalls Freude auslösen. Zumindest wäre damit die leidige Affen-Story endlich vom Tisch. Ok. Nicht so ganz. Aber wen interessieren schon fade Details?
Bei der sensationellen Meldung!

Na los. Geben Sie’s schon zu.
So schwer ist das gar nicht, sich Adam und Eva als Miez und Mauz vorzustellen. Da gibt’s durchaus Schlimmeres. Überlegen Sie doch mal! Das gilt natürlich besonders den Herrschaften mit dem Intelligenten Designer am Start. Na gut. So richtig überlegen mit Gehirn-Zellen-Einsatz und so ist vielleicht doch ein bisschen viel verlangt. Andererseits, wenn Sie sich schon unbedingt was derart Beknacktes wie nach Plan gebaute Lebewesen ausmalen wollen, wäre da nicht so ein schniekes Katz-Mensch-Getier geradezu prädestiniert dazu? Da könnte ja selbst der überzeugteste Darwinist nicht widerstehen. Ich meine, unsere Nussknacker-gesichtigen Affen-Vorfahren voll wissenschaftlich belegt mit einem putzigen Katzengesicht aufzupimpen. Das wär’s doch! Oder?

Ja ja. Katzen sind halt schön, elegant und geheimnisvoll.
Menschen sind das eher selten.
Was im weitesten Sinne der wildwüchsigen Vermehrungs-Strategie der menschlichen Rasse zuzurechnen ist. Oder eher: Der Nicht-Strategie. Denn nichts auf dieser Welt vermehrt sich wahlloser als der Mensch. Und sagen Sie jetzt ja nicht „Ratten!“. Denn das wäre ein auf fiesen Vorurteilen basierender Schwindel.

Immerhin. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschheit ist schon auf dem besten Weg, sich unseren neu vermuteten Vor-Vorfahren anzugleichen. Was Schönheit und Eleganz betrifft. Per Auslese. So wie es sich für richtige Katzen gehört.

Sie haben schon wieder keinen Schimmer wovon ich eigentlich schwätze?
Von der ganz und gar künstlichen Befruchtung, die dieser Tage immer en voque-er wird. Dem Katalog-Einkauf von Eiern und Sperma streng nach erwünschten Eigenschaften mit anschließender Fremd-Austragung! Ich versichere Ihnen, kein Katzen-Zuchtprogramm kann rigoroser gehandhabt werden. Wen wundert’s, wenn schon ein Ei der unteren Klasse so um die Fünftausend Euro kostet. Und selbst das hat einen sorgfältiger recherchierten Stammbaum als jedes lumpige Fürstenhaus. Von den Eiern der höheren bis Luxus-Klasse gar nicht zu reden. Da stehen übrigens seit Jahren blonde, langbeinige Süd-Afrikanerinnen burischen Ursprungs unerreichbar weit vorn auf der Beliebten-Liste. Wegen der vermuteten Reinheit der blau-äugigen Gene, nehme ich mal an.
Bei Katzen nennt man so was Inzestzucht.

Na, wer weiß. Mit den richtigen Ei-Verpaarungen selektieren sich ein paar von uns ja möglicherweise wieder zu unseren charmant miauenden Vor-Vorfahren zurück. Der Rest wird sich auch weiterhin natürlich vermehren, affenhässliche Nachkommen in die Welt setzen und von felider Schönheit nur träumen können.
So gemein ist das Leben.
Machen Sie sich nur keine Illusionen.

lynxxaugen

19
Mai
2009

Jahrestag

jahrestag

Manchen Jahres-Tag feiere ich. Manchen nicht.
Ich schätze, da geht es mir wie den meisten Menschen. Und ist das nicht schön. Jetzt habe ich doch tatsächlich was gefunden, das mich mit den Vielen verbindet. Nicht, dass ich danach gesucht hätte.

Aber gerade gestern dachte ich über den einen fröhlichen Aspekt dieses speziellen Jahres-Tages nach und auch das hatte etwas mit anderen Menschen zu tun. Was seltsam ist. Denn normalerweise schaudert's mich gerade an diesem Tag vor den meisten Menschen. Doch gestern, als ich mal wieder über den drohenden Untergang des Abendlandes las (nur keine Bange, das Morgenland wird mit untergehen) da blieben meine Gedanken an einer der vielen empfohlenen Methoden des Protestes kleben: Dem Protestier-Auswandern!

Hm. Klar. Auswandern. Das könnte ich tun.
Schon wieder.
So rein als Protest-Aktion gegen die Zustände hierzulande.
Immer vorausgesetzt es interessiert irgendjemanden wenn ich – mit welchem Ziel auch immer – putzmunter und unbehelligt in einen x-beliebigen Zug steige. Sicher. Ich könnte es später der ganzen Welt verkünden, oder zumindest den paar höflich Gelangweilten, die mir gelegentlich zuhören. Also dass ich jetzt ausgewandert bin. Aus lauter Protest!
Nur interessiert das tatsächlich irgendjemanden?
Abgesehen davon, dass es anderswo ganz sicher auch nicht besser ist.

Da war mein erstes Auswandern doch noch was völlig anderes. Präzise gesagt, da war der Staat, den ich damals vor fast 30 Jahren verließ, noch ganz was anderes. Denn die DDR hatte in der Beziehung recht klare Vorstellungen.
„Hab mich lieb! Oder stirb!“
Das war das Staats-Motto und es galt für jeden einzelnen Bürger. Ja, von dort auswandern zu wollen brachte jedem die Aufmerksamkeit, nach der die heutigen Protestier-Auswanderer so gieren. Natürlich bescherte es den Auswander-Willigen auch noch ein paar völlig andere Momente als nur die der reinen Aufmerksamkeit.

Und wenn ich nun heute aus der Distanz mal so drüber nachdenke, brauche ich nur ein winziges Augenblickchen und schon ist mir völlig klar, dass kaum einer der heutigen Protestier-Auswanderer bereit gewesen wäre, DAS in Kauf zu nehmen. Zumindest habe ich nie gehört, dass auch nur ein einziger der heute behäbig aus dem Ausland herein gakenden Berufs-Protestierer vor den Gittern einer DDR-Zelle protestiert hätte. Das wäre ja auch gefährlich gewesen. Da hätte der eigenen zugedröhnten Schwafel-Existenz ja tatsächlich was passieren können!

Und wofür? Was gab’s denn da schon? Nur so ganz gewöhnlich Ermordete und Eingesperrte. Wie lahm! Keine Massen-Mörder wie in Kambodscha, keine Folter-Verliese wie in Kuba. Kein fernseh-gerecht aufgenommenes gegenseitiges Abschlachten wie in Vietnam oder Nicaragua. Keine paar Millionen um die Ecke Gebrachten wie in China. Nicht mal ein paar medien-wirksam in die Luft gebombte Urlauber, denen Arafats lustige Kumpane vorher noch das eine oder andere Auge ausgestochen hatten.

Oops.
Das waren ja die gefeierten multi-kulti-kunta-bunten Freiheits-Helden-Regime. Für deren ungehemmtes Recht aufs Morden jeder aufrecht mensch-rechtelnde Tropf gern auf die Straße ging.
Frei nach dem Motto: Zeig mir eine mörderische Diktatur, die nix mit den Russen zu tun hat und ich geh anbetend in die Knie! Immer mit Che im Herzen. Das versteht sich ja von selbst.

Voll verständlich, dass dergleichen Sprücheklopfer heute lieber abhaun, als hier gegen die ver-beamtete Ödnis zu kämpfen. Das ist nämlich ganz unlustig! Viel lustiger lässt es sich dagegen aus südlicheren Gefilden - die auch noch viel angenehmer für die alternden Knochen sind - daher nörgeln. Natürlich immer das Designer-Arafat-Bandana modisch-trotzig um den erschlafften Hals gewickelt.

Und nicht zu vergessen: Mit der beruhigenden Option auf volle Unterstützung der angequengelten Regierungs-Vertreter und der schönen Gewissheit jederzeit heimkehren zu können. Im Falle eintretender fremdländischer Unannehmlichkeiten sogar mit Armee-Eskorte. Denn das ist schließlich unser aller verbriefter Recht. So steht's im Grundgesetz: Die Bundes-Regierung hat ihre Bürger zu schützen. Egal wo die sind. Ist das nicht praktisch?

lynxxaugen

18
Mai
2009

Herr Dragomir und die Steuern

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Gestern Nacht träumte ich – nein, nicht von Mandaley – von Herrn Dragomir. Das mag daran liegen, dass eine ansonsten wirklich angenehme Freundin nichts Besseres zu tun hatte, als mir Herrn Dragomirs Bild für vermutlich sehr, sehr lange Zeit in den unwilligen Kopf zu pflanzen.
Das verstehen Sie nicht? Nun, Herr Dragomir ist anscheinend so was wie mein visuelles Pendant zu Schlappi. Ah! Na bitte. Und hoffentlich hören Sie jetzt für den Rest der Woche das verdammte Geseire. Das geschieht Ihnen nur Recht.

Wo war ich?
Ach ja. Herr Dragomir.
Herr Dragomir – so die recht eindringliche Beschreibung - stand in stiller Würde auf einem Tisch und guckte. Eine Aussage, die man sicher ohne allzu große Verrenkungen dem weiten Feld des vollkommenen Nonsens zuordnen darf. Warum, fragen Sie sich jetzt sicher, hat mich dann ausgerechnet dieses Bild so gefesselt, dass ich sogar davon träumte?

Ganz einfach. Weil ich während eines Telefonats das Herauskramen von Herrn Dragomir aus den unendlichen Tiefen des mit mir befreundeten Bewusstseins zutiefst bemängelte. (Und wie gemein, mir ausgerechnet NEID zu unterstellen. Nur weil ich Herrn Dragomir nicht gesehen habe!) Na, wie dem auch sei. War das sonst so nette Bewusstsein etwa zerknirscht? Wie ich das hätte erwarten dürfen? Nein. Nicht im Mindesten. Viel schlimmer. Ohne auch nur den Hauch von Schuldbewusstsein schwatzte es fröhlich über:
Das deutsche Steuer-Loch!
Und das Angebot deutscher Reicher, gleich freiwillig mehr Steuern zu zahlen. Also bevor die selbst-namige Steuer sie dazu zwingen könnte. Die aber dann ja wiederum überflüssig wird. Weil alle Reichen ganz von selbst….
Ja klar. Und Herrn Dragomir wachsen derweil ein Paar Flügelchen, mit denen er dann ein fröhliches Rünchchen um Herrn Steinbrücks dusslige Rübe dreht.
Hähä. Ja.

Na bitte.
Da haben Sie den Salat.
Man soll ja immer zugunsten des Verdächtigten und so weiter. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Herrn Dragomir Unrecht getan wurde. Denn der stand ja nur, wenn auch esoterisch beseelt, still auf seinem Tisch. Und guckte. Ja. Gut. Laut seinem Werbe-Prospektchen wohl allen „Mitten ins Herz!“. Und wie ungerecht ist doch die Welt, dass nicht ich dort sein konnte. Wie gern hätte ich Herrn Dragomir in mein Herz gucken lassen! Denn das ist lustig und bunt! Jaja. Glauben Sie’s ruhig. Bunt. Nicht so schwarz, wie dieses gemeine Dings voller Häme.

Ach. Armer Herr Boromir. Äh. Dragomir.
Denn statt in meiner Erinnerung auf ewig mit göttergleichem Blick auf einem Podest vor sich hin zu starren, ist er nun nicht mehr als Vor- oder An-Hängsel der deutschen Steuerpolitik. Schlimmer noch. Soweit es meinen Traum betrifft, war Herr Dragomir wahrhaftig nur ein Abfall-Produkt des vor sich hin schwallenden Herrn Steinbrücks. Der auf einem Tisch stand und starrte.
Und nun sagen Sie selbst.
Hat Herr Dragomir das verdient?

LynxxAugen

17
Mai
2009

Eurovision Song Contest oder Grand Prix?

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Haben Sie schon mal was vom Eurovision Song Contest gehört?
Früher hieß das Zeug mal Grand Prix. Und war so’ne Art Volksbelustigung mit Sanges-Größen wie ABBA, Toto Cutugno, France Gall, Udo Jürgens und vielen anderen. Dann kam die Wende. Und viele, viele Ost-Staaten dazu. Und Schluss war’s mit lustig. Seitdem ist allenfalls der Haufen Geld, den beispielsweise Deutschland für den Spaß hinblättern darf, Grand.
Ach? Das wussten Sie nicht?

Ja, was haben Sie sich denn vorgestellt? Dass die Deutschen immer teilnehmen dürfen, weil uns alle so lieb haben? Obwohl unsere Kandidaten seit Jahren auf den letzten Plätzen rumhampeln? Warum, wollen wir dabei mal lieber nicht näher beleuchten. Allerdings würde es sich empfehlen, mal die Regeln für die Teilnahme durchzulesen. Zumindest die eine mit der Qualifizierung für die Teilnahme im jeweils nächsten Jahr. Denn danach hätte sich Deutschland in den letzten Jahren kein einziges Mal qualifiziert. Also fürs Teilnehmen am Gesinge.

Das muss uns jedoch nicht wirklich bedrücken. Denn Deutschland ist stolzer Haupt-Zahler der EBU. Dem Verein mit den dicken Taschen, der den Quark finanziert. Ja, zum Zahlen sind wir qualifiziert genug. Sogar ohne telefonische Abstimmung. Und gäbe es doch eine, hätte Deutschland in diesem Fall garantiert immer die meisten Points. Denn so schnell könnten unsere EBU-Vertreter gar nicht die x-te Null auf die Schecks haun, wie uns alle Nicht- oder Kaum-Zahler „Herzlichst Willkommen“ zurufen. Mit Blick auf die Kohle. Ganz klar. Auch in den vielen Ost-Sprachen, von denen wir Deutschen bis dato noch nie „Germany: irgendein Point“ hörten.
Da wird einem doch so richtig warm ums Herz.

Übrigens dürfen wir wirklich stolz sein. Denn extra für die garantierte Anwesenheit unserer deutschen Spendier-Hosen wurden die Regeln 1996 grundlegend geändert. Denn da verpasste Deutschland die Qualifikation zum ersten Mal so richtig. Und plötzlich kam den grinsenden Germany-Zero-Point-Rufern in den Sinn, wer denn dann im nächsten Jahr den Nonsens zahlen sollte. Ich schätze mal, selbst die größt-mögliche Dreistigkeit schaffte es nicht, sich das Bild eines abwesenden Groß-Zahlers Deutschland vor die betrübten inneren Augen zu zaubern. Das muss ein schöner Schreck gewesen sein.

Aber Respekt.
Es dauerte keine Woche, da hatten alle beschlossen, dass Deutschland immer dabei sein darf.
Mit den gewohnten Zero Points.
Hauptsache wir haben die Brieftasche einstecken.

Kleiner aktueller Nachtrag:
Ein Hoch auf die cleveren Norweger!
Die mit einem gebürtigen Russen endlich mal wieder den Sieg in ein Grand-Prix-Gründer-Land holten. Allerdings eins, das mit der EBU so gar nix am Hut hat. Zahlen ist halt nicht jedermanns Sache. Tja. Die Norweger haben’s erkannt. Geld kann man bei den Voraussetzungen viel gewinnbringender einsetzen.

Für einen Werbefilm beispielsweise. Der die (mir bis dato unbekannte) extrem russische Seite Norwegens aufwendig beleuchtet. Hab übrigens jeden Moment erwartet, den norwegischen Kandidaten im Kosaken-Kostüm Kalinka tanzen zu sehen.
Hätte mich jedenfalls nicht gewundert.
So was kann denn auch schon mal Begeisterungsstürme auslösen. Vor dem eigentlichen Beitrag. In Moskau. Dem nicht-zahlenden Veranstaltungs-Land. Das andererseits eine fast nackte amerikanische Kunst-Stripteuse nicht ganz so erfreulich fand. Wie der Amerikaner, der für Deutschland sang, wohl gedacht hatte. Noch dümmer geht’s halt immer. Und das könnte ganz klar das Motto der Deutschen sein. Und der Engländer, Franzosen und Spanier.

Sie ahnen es schon. Ja. Das sind sie. Die drei anderen EBU-Trottel. Äh. Groß-Zahler. In den letzten Jahren eben so leicht an den zuverlässig hinteren Plätzen zu erkennen wie Deutschland. Schätze, das wird auch nächstes Jahr in Norwegen nicht anders sein. Wobei. Es muss ja nicht so kommen. Wirklich. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an Norwegen. Da ist mein Ernst! Wir zahlen nichts und suchen unsere Kandidaten nach der Point-positiven Vor-Nationalität aus. Und wenn alle EBU's mitmachen, treffen sich nächstes Jahr eine Menge 70er Jahre-Disco-Scheiß singender Russen irgendwo im Hinterzimmer einer Land-Kneipe in Norwegen.
Denn zu mehr wird das Geld dann nicht reichen.
Aber wir hätten endlich auch mal was zu lachen.

Ach. Und was die Namens-Änderung angeht. Also von Grand Prix in EuroVision. Das ist mir jetzt auch ganz klar. Ihnen doch auch, oder? EuroVision! Sie verstehen? Was soll denen ein Großer Preis schon sagen? Preis bedeutet ja zahlen. Und echt jetzt. Zahlen? Wer will das schon. Von den bisherigen Nicht-Zahlern sicherlich keiner. Da ist die Vision von unseren Euros doch wirklich viel, viel schöner.
Und bringt es haarscharf auf den Point.

LynxxAugen

15
Mai
2009

Mein Verbots-Irrtum

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Heute Nacht hatte ich eine Erleuchtung.
Jetzt sind Sie doch nicht gleich so misstrauisch. Nein. Ich wollte nicht Schrödingers These überprüfen. Oder die Gravitation aufheben.
Ich will Gerechtigkeit verbreiten!
Überall und jederzeit. Sozusagen ungehemmte Gerechtigkeit. Ist das nicht schön von mir? Jetzt könnten Sie natürlich fragen, warum ich das bis jetzt noch nicht getan habe. Wenn mir doch soviel daran liegt. Naja. Ich hätte ja. Wirklich gern. Wäre da nicht das kleine Problem mit den hiesigen Behörden. Denn die sind so gar nicht froh, wenn jeder Krethi und Plethi Gerechtigkeit verbreiten will. Dachte ich zumindest bis gestern.

Dann sah ich Herrn Hassemer.
Winfried-Hassemer. Früherer Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts! Besser gesagt, ich sah seine Worte. Noch präziser gesagt, sah ich das eine Wort: Verbotsirrtum. Und der nun wiederum, erläuterte Herr Hassemer, ist im Strafgesetzbuch geregelt und besagt, dass ohne Schuld handelt, wer bei der Tat die Strafbarkeit seines Tuns nicht kannte. Beim besten Willen nicht!

Na gut. Im ersten Moment hat mich das noch nicht so richtig vom Hocker gehauen. Denn schließlich kann ich ja rein persönlich total überzeugt sein, dass dieser oder jener Dreck-Sack eins übergebraten verdient. Aber könnte ich danach wirklich reinen Herzens behaupten, ich hätte nichts von „der Strafbarkeit meines Tuns“ gewusst? Ich könnte natürlich schwindeln. Aber wie sieht das Herr Hassemer?

Positiv. Durchaus positiv. Denn Herr Hassemer billigt gleich Mördern, die aus diesen oder jenen verschwiemelten Befindlichkeiten aus grauer Vorzeit vorzugsweise die weiblichen Mitglieder ihrer Familien hinmetzeln den voll umfassenden Verbotsirrtum zu. Selbst wenn die (Mörder) seit dem Tag ihrer Geburt hier im Lande lebten. Zur Schule gingen. Und so weiter. Was ja, denkt man mal so drüber nach, kaum Raum für die Vorstellung lässt, Mord sei hierzulande im Bereich des zu pflegenden Brauchtums angesiedelt.

Was also will uns Herr Hassemer dann sagen?
Dass „diese Menschen“ schon wegen ihres sozialen Umfelds und ihrer speziellen Sozialisation (?) nicht in der Lage sind, ein doch recht umfassend bekanntes Gesetz zu begreifen? Oder dass man ihnen im Falle einer brauchtümlich begründeten Metzelei auf jedem Fall einen Hinterwäldler-Bonus zubilligen muss? Weil sie zwar schlau genug sind, ihre minderjährigen Familien-Angehörigen mit der Ausübung zu beauftragen, ansonsten aber eher tumb vor sich hin-muffen? Oder weil sie dank ihres Sozialisations-bedingten Unverstandes fest von der Statthaftigkeit ihres Tuns überzeugt sind? Dazu sagt Herr Hassemer aus vollem Herzen: Ja!

??
Wow!
Das hieße dann doch, dass ich, wenn ich nur von der Statthaftigkeit meines Tuns überzeugt bin, eigentlich machen kann was ich will. Also im ersten Moment war ich ein wenig unsicher. Ja ja. Ich hatte noch Zweifel. Andererseits. Wer, frage ich Sie, könnte mehr Experte als Herr Hassemer sein? Wenn es um juristische Fragen geht?
Richtig. Niemand.
Ich muss demnach nur total überzeugt sein, dass ich Gutes tue und schon bin ich auf der sicheren Seite. Ist das nicht schön?

Na denn!
Wenn Sie ein böser Mensch sind, passen Sie bloß auf.
Denn ich bin unterwegs.
Im Auftrag der Gerechtigkeit.
Und des Verbots-Irrtums!

LynxxAugen

14
Mai
2009

Gerumpel

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Was käme Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Ihre Landes-Regierung denken? Überbezahlte Trottel? Mit meinem Geld gelöhntes Labor-Experiment, das obendrein schief gegangen ist? Madame Tussauds Fehlschlag-Eckchen? Der kleine Horror-Laden ohne Horror?
Oder würden Sie ohne mit der Wimper zu zucken: „Gerumpel!“ rufen?
Ich nicht.

Obwohl. Denken Sie noch mal drüber nach. Dann geht’s Ihnen vielleicht wie mir. Denn ich fand nach einem Minütchen Drübernachdenkens tatsächlich Gefallen an dem Terminus. Ja ja. Es fing an sich mir zu erschließen.
Gerumpel!
Abgeleitet womöglich von Gerümpel? Und durch das mutwillige Ersetzen des „ü“ durch ein „u“ in eine weit farbenfrohere Form gebracht?

Vor meinem inneren Auge zog unser gewesener Frühstücks-Direktor Koch samt seinen Mannen vorbei. Und ja. Doch. Irgendwas an dem Bild gemahnte auch mich an „Gerumpel“. Was mich ein bisschen erschütterte. Denn ich gestehe es ohne Wenn und Aber ein. Der letzte, von dem ich ein so unverhohlen klares Selbst-Bild erwartet hätte, wäre ein FDP-Typ gewesen. Der, ist das zu glauben, auch noch der Regierung angehört.

Haben wir hier also den seltenen Fall eines selbstkritischen Politikers? Von - mir stockt der Atem - der FDP?
Der sich eines Morgens im Spiegel sah und unwillkürlich schaudernd: „Gerumpel!“ dachte? Und diese Erkenntnis dann auch noch dem nächstbesten Reporter anvertraute. Weil er nicht anders konnte? Weil es ihm womöglich peinlich ist, solcherlei Gerumpel anzugehören?

Ich verspürte ein kleines bisschen Rührung.
Und so ein „Alles-wird-(vielleicht doch noch)-gut-Gefühl.
Ok. Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer.
Aber sie zeigt uns, wie der Sommer sein könnte.
Wollen wir ihm also alle gemeinsam zurufen: Flieg! Kleine FDP-Schwalbe! Bring uns Wahrhaftigkeit, Fairness und Soziale Verantwortung zurück!

Wie bitte?
Ach was?
Er hat das ganz anders gemeint?
Na und. Ich bleibe dabei.
Alles Gerumpel!

LynxxAugen

13
Mai
2009

Vincent Vegas Socken

VincentVega

Heute, präzise gesagt um 14.52, gab mein Gehirn ungnädig zu Protokoll, dass ihm die andauernde Beschäftigung mit etwas so Trivialen wie SOCKEN nun langsam aber unaufhaltsam stinke. Ich vermute mal, das war sarkastisch gemeint, aber das kann man bei meinem Gehirn nie so genau wissen.

Und eigentlich kann ich dem ja nur vollinhaltlich beipflichten. Denn was haben mich in der Vor-Bookrix-Zeit Socken und deren Belange schon interessiert? Ganz ehrlich gesagt: Nicht das Mindeste. Wenn überhaupt, habe ich sicherlich irgendwann beifällig vermutet, dass der Ausdruck Socke für Zweit- oder Dritt-Identitäten ohnehin öder Existenzen im Net sicher von einer Frau erfunden wurde, die sich leicht gruselnd an die besockten Füße eines ansonsten unbekleideten Mannes erinnert hatte.

Sie wissen schon. Manche Frauen denken dabei an Einkaufslisten, andere bemängeln den Farbton der Gardinen oder das Arrangement des Mobiliars. Ja und diese grübelte eben (vermutlich berufs-bedingt) über einen stimmigen Namen für völlig überflüssige Mehrfach-Identitäts-Trottel nach. Und dann sah sie nach unten (Oben? Zur Seite? Was weißt denn ich!) und sah die Socken. Im schlimmsten Fall weiße Sportsocken, aber gut. So weit wollen wir nicht gehen. Jedenfalls hat sie sicherlich so was gedacht wie: Igitt! Wie öde! Und überflüssig! Und schon war das Schicksal der bis dato eher harmlosen Socke besiegelt. Von nun an war sie der Inbegriff alles Überflüssigen, Peinlichen und Geschmacklosen.

Andererseits. Hat die Ur-Socke das verdient?
Immerhin dient sie der Menschheit seit Jahrtausenden. An einem oft nicht unbedingt erfreulichen Ort. Und was wären wir beispielsweise im Winter ohne sie? Also dachte ich so darüber nach, ob es nicht doch etwas Positives über die arme Socke zu sagen gäbe.

Und dann fiel mir Vincent Vega ein.
Oder eher gesagt Vincent Vegas Socken. Denn die, ein bisschen ausgefranst und runtergekommen, so wie der ganze Vincent Vega, sind seit ich sie das erste Mal gesehen habe, für mich der Inbegriff aller Coolness. Tatsächlich habe ich zuerst die Tanzszene gesehen. Also aus Pulp Fiction. In YouTube. Ich suchte einfach nach dem Lied und fand Vincent Vega. Oder meinetwegen auch John Travolta. Wie er auf leicht ramponierten, besockten Füßen eine unübertroffene Parodie seiner eigenen 70er Jahre Tanz-Filme hinlegte. Das hat mich echt umgehauen.

John Travolta!
Dieses etwas verfettete 70er-Jahre Hupf-Idol. Das mich schon in den Siebzigern nicht unbedingt vom Hocker gerissen hätte. Und der seit seiner Erweckung durch die Scientologen so ziemlich am untersten Ende meiner Coolness-Skala rumbaumelt. Sofern ich überhaupt über ihn nachdachte.
Seither habe ich – ganz klar – Pulp Fiction etliche Male gesehen. Und den Jack Rabbit Slim´s Dance ganz oben in meiner Favoritenliste. Den gucke ihn mir mindestens ein- bis zweimal die Woche an. Und immer wenn die Kamera auf Vincent Vegas fadenscheinige Socken schwenkt, denke ich: Cool!
Ich kann nicht anders.
LynxxAugen

12
Mai
2009

Herr Hansen und der unmäßige Patient

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Erst neulich musste ich lesen, dass die Ärzte sich bitter über die Inkompetenz der Patienten beklagen, die – ist das denn zu glauben? – tatsächlich unentwegt schwafeln, wenn sie denn einen Termin ergattert haben. Das ist natürlich völlig unzumutbar. Für so einen Arzt. Stellen Sie sich das doch nur mal vor! Gutgelaunt gehen Sie zur Arbeit und dann labert Ihnen so ein nölendes Pack den ganzen Tag ein Ohr ab. Manche davon sind auch noch krank!
Da waren dann wieder Mal einige Worte, um solchen Auswüchsen Einhalt zu gebieten, dringend nötig. Die kamen dann auch. Von Herrn Hansen. Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

Alle Patienten (ich auch?!) haben, behauptet Herr Hansen, ein nicht genügend ausgebildetes „Gespür“ für die Kosten die wir verursachen. Ja ja. Es mangelt mir und allen anderen (Patienten) an moralischem Empfinden, wenn wir da einfach so in jede Arztpraxis stolpern. Denn das muss man ja sagen dürfen. Woanders darf man schließlich auch nicht einfach so rein. Ohne Eintritts-Bonus. Ok. Doch. Darf man. Aber man kann es ja immerhin mal behaupten und drauf hoffen, dass der Durchschnitts-Bürger halt genau so stumpfsinnig ist, wie die Ereignisse der letzten paar Tausend Jahre irgendwie nahe legen.

Jedenfalls wollte Herr Hansen, der die Saure-Gurken-Zeit ganz klimageschädigt-zeitgemäß ein paar Monate nach vorn verlegt hat, ganz bestimmt nicht, wie nun etliche behaupten werden, nur mal eben so ein bisschen Dummfug absondern. Was hätte er auch davon. Nein. Herr Hansen nimmt sich lediglich die großen Abgreifer der letzten Jahre zum Vorbild. Und hofft auf das Beste.
Unser aller Geld.

Klar. Im Prinzip weiß ja nun wirklich jeder wie der Trick funktioniert. Schrei so laut, dass auch noch dem letzten die Ohren klingeln: Her mit den Billionen! Sonst könnt ihr was erleben! Und lass ja keinen Zweifel daran, dass du deine Position bis weit über den Rand jeder kriminellen Grenze benutzen wirst, um allen anderen TATSÄCHLICH Schaden zuzufügen. Ob nun in Form von Massen-Entlassungen oder der wie auch immer gearteten Verweigerung dieser und jener medizinischen (Luxus)-Versorgung. Die Herrn Hansen im Moment jedenfalls so als breitgestreutes Allgemein-Angebot das kalte Grausen beschert.

Ja, Herr Hansen hat den Geist der Zeit voll gecheckt.
Wenn sich das entrüstete Geschrei ein bisschen gelegt hat, wird ein anderer Hansen kommen und die Aussage relativieren. Vielleicht wird er den originalen Herrn Hansen sogar als „etwas zu drastisch“ oder ähnliches tadeln. Dann wird er – mit Blick auf das gespannte Publikum – beschwichtigend erläutern, dass niemand den Bürgern solch eine Belastung aufbürden möchte. Obwohl Herr Hansen (leider, leider) mal so rein sachlich betrachtet ja eigentlich Recht hatte. Aber aus Mitleid und sozialer Verpflichtung und weil man ja so als Mensch auch einfach nicht anders kann, wurde nun beschlossen, dass wieder besseres Wissen NUR eine Eintritts-Gebühr von 5 Euro erhoben wird. Also für jeden Arzt-Gang. Soviel Anerkennung für diese unübertroffene Dienst-Leistung muss einfach sein.

Ach ja. Und unmäßige Arzt-Besucher werden nun doch mit einer Mindest-Strafe von 10 Jahren Sonderzahlungen an alle Ärzte in 50 Kilometer Entfernung vom Wohnort des Delinquenten davonkommen. Das mit der Überweisungs-Gebühr allerdings, da müssen jetzt alle ganz tapfer sein.
Ja leider!
Da kann man nix machen. So eine Hilfs-Kraft, die den ganzen Tag am Computer sitzt und Überweisungen am laufenden Band ausstellt, will ja auch bezahlt sein. Und rein logisch betrachtet stellt sie die Überweisungen ja für den Besucher aus. Nicht für den Arzt. Also wer muss es bezahlen? Eben. Der, der die Leistung einfordert. Das ist in diesem Falle ja mal ganz klar der ständig da rumlungernde Patient. Was wahr ist, muss auch wahr bleiben dürfen.
Und da soll noch einer sagen die Herr Hansens dieser Welt hätten kein Herz!

Ach übrigens habe ich eben gelesen, dass ein Sattelzug 23 Tonnen Katzenstreu verloren hat. Das ist ein ziemlich großer Haufen. Einerseits. Um die Mäuler aller Hansens zu stopfen, ist er wiederum viel zu klein. Andererseits.

LynxxAugen
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.ApoKalypsePart I

FinisNoXx

Oo

"Das ist keine Übung. Das ist die Apokalypse. Bitte bleiben Sie ruhig und verlassen Sie sofort das Gebäude."

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Was ich so daherschwätze


is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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