13
Jun
2009

Boris Becker hat geheiratet

bb

Ja, das ist natürlich eine Top(p)-Meldung.
Um die kein ernsthafter Schreiber drum rum kommt.
Wie jetzt? Sie bezweifeln doch nicht etwa allen Ernstes dass ICH (k)ein ernsthafter Schreiber bin? Wie kommen Sie mir eigentlich vor. Ich bin ein seriöser und im Besonderen würdevoller Kommentator des Zeit-Geschehens.
Und über welches wollte ich nun heute?
???
Ach. Boris Beckers Hochzeit.

Auf das Thema gebracht, überlegte ich so eine Sekunde lang, ob ich nicht doch besser mal recherchieren sollte. Wie das Dings abgelaufen ist. Was die anhatten, wer dabei war und so weiter. Fatalerweise bin ich mitten in diesem Gedanken-Gang ins Koma gefallen. Und als ich wieder zu mir kam, entschloss ich mich – durch Schaden endlich mal klüger geworden – solcherlei hirnschädigenden Firlefanz lieber zu lassen.

Immerhin hatte ich es bis zur ersten wirklichen Info geschafft! Ok. Das ist gelogen. In Wahrheit wurde mir diese Info freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Boris Becker hatte eine begehbare Torte!
Aha.

Ich kenne begehbare Kleider-Schränke. Und (wer wollte das bezweifeln!) Schuh-Schränke. Sogar begehbare Kühl-Schränke. Und Abstell-Schränke. Und...und... Sie sehen schon. Irgendwie läuft es immer auf –Schränke raus. Muss ich jetzt daraus schlussfolgern, Boris Beckers Torte war ein Schrank?
Nun ist ja der Schrank an sich im Allgemeinen ein Aufbewahrungs-Dings für irgendwas.

Was hatte der Mann also in seiner Torte?
Ein ganzes Rudel nackter Hupf-Dohlen? Die der Braut mal so richtig zeigen sollten, wo der angesagte Figur-Hammer hängt?
Ein Orchester, das unversehens (lärmend) raus springt, um den just schmausenden Gästen das Essen aus dem Gesicht zu treiben?
Eine größere Menge Jubel-Klatscher, die Halleluja! Göttlicher Becker oder was Ähnliches brüllen sollte?
Besenkammer-Erzeugnisse?

Ist Boris Becker ein Scherz-Keks?
Nee.
Dazu, das muss man ja mal so deutlich sagen, ist der Mann zu dumm. Nein wirklich. Humor ist nicht seins. Das konnte schließlich jeder vom Anfang seiner Karriere :) an beobachten. Er versteht das Konzept schlichtweg nicht, würde ich mal behaupten. Was vielen dummen Menschen so geht. Weshalb es nix Besonderes ist. So im abwertenden Sinne.
Womit ja eigentlich nur noch eine Möglichkeit bleibt.
Größenwahn.

Tja.
Nun, sagen wir’s doch alle mal ohne falsche Rücksichtsnahme. Ein Hampel(Mann), der einem amerikanischen Scheidungsrichter (!) auf dessen Fragen stereotyp antwortet: „Ich bin Boris Becker!“ muss einen hoch gewaltigen megalomanischen Hau an der (im übrigen ganz greulich hässlichen) Waffel haben.
Und genau darum muss ich das Debakel auch nicht sehen.
Ich kann’s mir vorstellen. Wenn ich denn wollte.

Zwischenbemerkung: Ganz recht. Gr(e)ulich. Duden hin oder her. Ich habe meine Grenzen.


Missverstehen Sie mich nicht.
Ich bin eigentlich ein aufgeschlossener Mensch und schaue mir auch schon mal das pure Grauen an. Wenn's denn der Allgemeinbildung dient. Oder irgendeinem auch nur ansatzweise nützlichen Zweck.

Na gut. Es gibt auch Zufälle des Grauens. Ich sage nur: Zapp-Unfälle! Und da darf ich von mir in aller gebotenen Bescheidenheit behaupten, recht abgehärtet zu sein. Neulich zum Beispiel sah ich den gut fünfminütigen Teil einer Reportage über Mariah Carey! Und erst gestern wagte ich mich todesmutig an ganze zehn Sekunden eines Beitrages über Michael Jackson.
Und glauben Sie mir. Danach war mir wirklich sonderbar zumute. Ich glaube ich hatte sogar Gleichgewichts-Störungen.

Doch nichts, wirklich nichts in diesem oder jedem anderen Universum könnte mich bewegen mein Leben oder zumindest meine geistige Gesundheit wegen Boris Beckers Hochzeit aufs Spiel zu setzen.
Ach?
Sie haben’s sich angeguckt?
Äh. Na gut.
Das weiße hier sind Buchstaben.

lynxxaugen

12
Jun
2009

Ermittlungsverfahren gegen Middelhoff eingeleitet

manager

Jaja. Und morgen regnet’s Manna vom Himmel.
Ich sag’s mal ganz ehrlich.
So als Thema gibt das nicht wirklich viel her. Korrupter Manager, in die Pleite geklauter Konzern, diebische Mitwisser-Ehefrau als Stroh-Puppe dubioser Unter-Firmen und Behörden, die sich gegenseitig auf die Füße treten.
Wenn's ans Eingemachte geht.

Ok. Ja. Da ruft der eine oder andere Politiker – vermutlich die, die jetzt ihre schon zugesagten Manager-Posten bei Arcandor, für die sie sicher das eine oder andere völlig überflüssige Gesetz mal eben gebrochen hatten, nicht mehr kriegen – nach „Ordnung und Gerechtigkeit“!

Und betroffen sind alle sowieso und immerzu.
Würden sicher gerne ne Lichter-Kette der aufrechten Entrüstung bilden. Für die armen Arbeiter und Angestellten, die jetzt arbeitslos werden.
Andererseits.
Blödes Pack! Das dann dem Staat auf der Tasche liegt. Ärgerlich, dass immer dann, wenn man so rein politisch betrachtet grade keine Arbeitnehmer braucht, wahre Haufen davon auftauchen. Na gut. Rein statistisch betrachtet fehlen ja irgendwie welche. Also Arbeitnehmer. Was ziemlich verwirrend für die meisten Politiker sein muss. Bedenkt man das meiste, was die so schwafeln.

Mal überlegen.
Hm.
Es gibt zu viele Alte, die nicht mehr arbeiten müssen.
Und zuwenig Junge, die dann arbeiten könnten.
Aber auch zu viele Junge, die arbeiten wollen.
Von den Mittel-Alten mal ganz zu schweigen.
Statistik ist blöde!

Und ich schweife ab. Wo war ich?
Ach ja. Bei Herrn Dingens-Zoff.
Kurz erklärt war das so: Frau Zypries schrieb einen Brief an Frau Roswitha Müller-Piepenkötter (vermutlich nur um mal: Liebe Frau Müller-Piepenkötter schreiben zu können), woraufhin die Staatsanwaltschaft von „formalen Gründen“ labert, Herr Middelhoff quakt es gäbe keine „neuen Erkenntnisse“. Und die Penunse, die er aus Arcandor rausgepresst hat, bis nix mehr da war, derweil auf irgendein beschauliches Eiland schafft.
Palau ist sehr mitfühlend.
Zu Flüchtigen.
Hört man.

lynxxaugen

11
Jun
2009

Inselstaat Palau will 17 Uiguren aus Guantanamo aufnehmen

uigure

Das lässt einen, geben Sie’s doch ruhig zu, zuerst einmal recht ratlos zurück.
Ja gut. Guantanamo sagt Ihnen was.
Mir auch.
Und was Palau und die Uiguren angeht, flüstert das kleine beleidigte Stimmchen meines fast schon erloschenen Schul-Wissens irgendwo im Hinterkopf rum, ist das zum einen so ein beschauliches Südsee-Dings im Pazifik und zum anderen eine Art mongolisches Reiter-Volk, das irgendwo in China lebt.

Soweit so gut.
Oder auch nicht.
Denn dass die Amerikaner durch China geschlichen sind, um über weite Steppen reitende Angehörige dortiger Minderheiten zu verschleppen, klingt irgendwie nicht so richtig plausibel. Beim googlen erfahre ich dann, dass ein paar Uiguren auch in Kasachstan und Kirgistan leben. Nicht dass ich nunmehr „Heureka“ oder etwas zeitgemäßer „Bingo“ gerufen hätte. Denn mir ist immer noch nicht ganz klar, was die dort wollten, wo sie von Amerikanern eingesammelt werden konnten.

Jaja. Der Terror-Tourismus.
Schon klar.
Und bestimmt ist es in Kasachstan und Kirgistan total öde, was das Freizeit-Angebot betrifft. Außerdem muss man auch ohne große Geografie-Kenntnisse befürchten, dass sich Länder, die auf tan enden möglicherweise in unmittelbarer Nähe von Afghanistan befinden. Und damit hätten wir dann ja den Salat. Beziehungsweise den Modus Operandi. Das Corpus Delicti? Entschuldigung. Ich fröne meinem unangebrachten Humor.
Wo waren wir?
Ach ja.
In Afghanistan.
Nur mal nebenbei.
Da möchte ICH aber nicht sein.

Allerdings, Sie werden es nicht glauben, fand ich die Erklärung für die Anwesenheit dieser 17 Uiguren in Afghanistan direkt hier im Land. Ja. Echt! In München. Da sind Sie aber platt, was. Denn in München und Umgebung lebt eine „Nennenswerte Gruppe Uiguren“! Tja. Das erklärt's dann. Denn schließlich, machen wir uns nix vor, scheint Deutschland eine Brutstätte verrückter Krimineller zu sein. Die nix lieber wollen, als in irgendeinem (welchen ist da völlig wurscht) „Heiligen Krieg“ mitzumischen. Weiß-Bier trinkende Uiguren mitten im Getümmel Afghanistans? Vermutlich gefangen von den cleveren Afghanen, die – so hörte ich – eine regelrechte Industrie daraus gemacht haben. Also auswärtige Irre zu fangen und den Amis als inländische Gottes-Krieger anzudrehen.
Gibt Geld dafür.

Wobei mir die zum bösen Schluss häufig gebrauchte Ausrede „Ich wollte da Urlaub machen!“ auch nicht so recht gefallen will. Den Amis anscheinend auch nicht, denn die haben sich selten verunsichern lassen. Hatten die erst mal für so einen, der rein äußerlich zum landesüblichen „Krieger-Typus“ (hähä) passte, das stattliche Sümmchen an die tatsächlichen Kriegs-Afghanen gezahlt, kam die Touri-Masche dann aber so gar nicht gut an. Was man hat, hat man schließlich. Frei nach dem Motto: Quantität vor Qualität!

Deswegen haben die jetzt auch ein paar zuviel da zu sitzen.
In den Hühner-Käfigen von Guantanamo. Ja. So geht’s, wenn man nicht vorher nachdenkt. Also bevor man irgendwas richtig Wichtiges entscheidet. Denn nun haben die alle Eingesammelten am Hals.
Die Amerikaner.
Und das dürfte ein ganz schön stinkiger Haufen sein. Besonders die, die unschuldig da Jahre eingebuchtet waren. Was die Amis in eine nette Bredouille bringt. Denn zum ersten Mal in der Geschichte weigern sich Gefangene freigelassen zu werden, falls sie nicht das Land verlassen dürfen. Wo sie im Gefängnis sitzen.

Und damit wären wir bei Palau.
Das sich gütig ein paar der Freigelassenen annehmen will.
Wenn auch nur vorübergehend.
Und da würde ich nicht drüber grinsen. Denn von den großen „Freiheit für alle Guantanamo-Häftlinge“-Schrei-Hälsen in Europa hat sich bis jetzt noch keiner zu überwinden können, auch nur einen zu nehmen. Tatsächlich sträuben sich die Europäischen Länder sogar, ihre eigenen Landesbürger wieder aufzunehmen. Mit allerlei juristischem Firlefanz.

Blöde Sache.
Man stelle sich mal das Wahl-Debakel vor. Wenn so ein stink-saurer ehemaliger Gefangener, nunmehr wirklich zum Kriminellen geworden, hier eine Bombe auf irgendwen schmeißt. Auf irgendwas würde auch schon reichen. Jede Partei, deren Unterschrift dann auf einem „Ja, darf zurück“-Zettel geortet wird, kann sich schon mal für lange Zeit aus der Politischen Landschaft verabschieden.

Und die Guantanamo-Uiguren, die erstaunlicherweise doch aus China stammten (?) wollen alle nach München. Zu den anderen vielen Uiguren dort. Die dort ungehemmt protestieren und allerlei Sonderbares tun dürfen. Und deshalb wollen alle eine Erklärung unterschreiben, dass sie bestimmt ganz nette Uiguren sind. Sagen ihre Anwälte. Dazu sagen die deutschen Behörden allerdings entschieden „Nein!“. Also zu dieser Erklärung. Papier, sagen die deutschen Behörden listig, ist geduldig.

Und außerdem wollen die auch wissen, was 17 chinesische Uiguren in Afghanistan zu suchen hatten. Vom Hinkommen mal ganz zu schweigen. Weil, so argumentieren die Behörden, China ja nicht unbedingt dafür bekannt ist, dass es seine sehr, sehr vielen Bürger als Hilfs-Truppen in fremde Kriege ziehen lässt. Das können die schließlich selber viel besser. Im eigenen Land gebrauchen. Also Hilfs-Kräfte, die auf Leute schießen. Deshalb will China seine Uiguren jetzt aber dringend zurückhaben.

Stellen Sie sich das doch bloß mal vor!
Den Chinesen sind 17 Bürger abhanden gekommen.
Ein Drama!
Auch deswegen will die jetzt keiner haben. Weil, da müsste man sich mit den Chinesen anlegen und so. Was ja an sich doof ist. Und geschäftsschädigend auch noch.

Ganz anders Palau.
Auf dem sicher noch niemals ein Uigure gewesen ist.
Oder sonst was in der Art. Jaja. Die Palauaner erklären recht gelassen, vorübergehend würden sie die Uiguren aufnehmen. Halt benehmen müssten die sich. Und auch zu ihnen wollen. Denn schließlich will selbst ein so harmonisches Völkchen keine unwilligen Uiguren in seiner Mitte wissen.

Soeben las ich übrigens, dass auf der Haupt-Insel Babelthuap die neue Haupt-Stadt Melekeok errichtet wurde.
Was denn?
17 Uiguren reiten auf Babelthuap durch Melekeok!
Ich bin auch nur ein Mensch.
:)

lynxxaugen

10
Jun
2009

Die verlorene Ehre des Intellektuellen Jessen

intellekt

Heute, kurz vor meiner Mittagspause, war ich ratlos.
Ich hatte kein Thema.
Ja, wirklich. Mir wollte nix einfallen. Das Tagesgeschehen, meist mein Lieferant, gibt auch kaum noch was her. Außer den üblichen traurigen Katastrophen. Und wer möchte darüber schon was lesen?
Da verschlug mich mein Schicksal ins Forum von Bookrix.
Und siehe da.
Dort lauerte mein heutiger Schreib-Stoff.

Na gut.
Da lauert immer irgendwas. Und meistens nix Aufregendes. Nicht dass ich die Beschreibung eines Zahnarztes, er extrahiere einen Weisheitszahn in Rekord-Zeit während er gleichzeitig auf die Tastatur haut um im Bx-Forum ganztägig Seltsames zum Besten geben zu können, ein Musik-Stückchen komponiert und dem armen Opfer seine selbst verfassten Geschichten erzählt, nicht zu würdigen wüsste.
Aber wie Sie sicher erkennen, war’s das dann auch schon.
Mehr gibt so was nicht wirklich her.

Außer dass nun sicher einige von Ihnen - um ihre eh fragwürdige Sicherheit beim Zahnarzt-Besuch besorgt - sicher gern wüssten, wo dieser spezielle Herr praktiziert. Den ich übrigens ganz subjektiv verdächtige lustige Substanzen zu sich zu nehmen, die mit zunehmender Tages-Zeit verblüffende Ergebnisse in Orthografie, Grammatik und Syntax entfesseln können.
Ach ja. Wegen der Verortung.
Tja. Da kann ich Ihnen leider auch nicht weiterhelfen.

Wesentlich erbaulicher fand ich dagegen eine Diskussion über einen Artikel des Herrn Jessen. Der darin die verletzte Würde der Intellektuellen weitschweifig beklagt. Dazu hat er sich – breitflächig – das Thema „Demokratie im Net“ ausgesucht. Denn auch ein Jessen braucht noch einen Aufhänger. Direkt zu sagen: „Ich bin schlau und alle anderen bekloppt! Und wer das nicht anerkennt gehört zum Abschaum!“ hat sich selbst der nicht getraut.
Was ich schade finde.
Denn man(n) sollte ja zu seinen Überzeugungen stehen.

Und Herr Jessen, der im Internet eine „bildungs-ferne Mittelschicht (siehe PISA!) anhämt, der Unterschicht eh nur ein paar schaudernde Ekel-Gedanken zu widmen imstande ist und dem Intellektuellen an sich als gekränkte Net-Leberwurst das Fähnchen halten will, lässt ja ansonsten kaum Zweifel an seiner Gesinnung.
Er faselt von „Würde“ und „Bolschewismus“ haut noch ein paar Reiz-Wörter wie „pathetisch“ und „dringend notwendige, aber wohl nicht erwünschte Wissens-Weitergabe“ dazu und beklagt doch nur auf eine eher weinerliche Art die fiese, ungerechte Welt.

Die es jedem Krethi und Plethi ermöglicht, zum Beispiel IHN – einen ganz klar ober-schlauem Intellektuellen – im Net anzupöbeln. Weshalb er sich dumm (!) stellen muss. Also im Net. Und dass selbst dann, wenn er sich als Ober-Schlauling outet. Woraufhin das ordinäre Pack, getarnt durch allerlei Aliasse, nicht etwa vor Ehrfurcht erstarrt. Nee. Die haun unbeeindruckt weiter auf ihn ein.
Das ist natürlich ganz klar ein Fall von Dumpfbacken-Herrschaft.
Und wer könnte das schon wollen?

Na gut.
Die Dumpfbacken.
Und die sind auch noch in der Überzahl.
Rattenschmutz!

lynxxaugen

8
Jun
2009

Roh-Mann-Tick

bride

Gestern, es war ja Sonntag, hatte ich kurz vor dem etwas späteren Wachwerden das erstaunliche Gefühl, es sei Fasching. Nun zählt Fasching nicht unbedingt zu den Festen, die ich erhalten würde. Wenn ich mal die Welt-Herrschaft an mich reißen kann.

Gestern war es jedenfalls noch nicht so weit. Weshalb ich verärgert die Augen aufschlug und „Armleuchter“ murmelte. Richtiger gesagt, murmelte ich „Armleu“, denn dann fiel mir schlagartig ein, dass es erstens nicht Winter sein konnte (betrachtete ich so die Dürftigkeit meiner Bekleidung) und zweitens auch nicht Fasching. Es sei denn, die hiesige Faschings-Gesellschaft hätte sich nunmehr für irgendeine Abart von Hip-Hop als Begleit-Musik entschieden. Gut. In immerhin Faschings-genehmer Lautstärke.

Also schlurfte ich zum Fenster und guckte erbost nach draußen.
Es war eine Hochzeit.
Der Länge der Auto-Schlange und den verschiedensten Landes-Fähnchen drauf nach zu urteilen, entweder die einer immensen multi-kulturellen Familie oder eines immensen multi-kulturellen Freundes-Kreises. Was ja an sich was Schönes ist. Für das Brautpaar. Sollte man denken. Die vielen Geschenke und so. Sie verstehen schon. Ok. Das relativiert sich natürlich wieder durch das viele Zeug was solche Massen essen und trinken. Fressen und saufen triffst zwar meist eher, aber was soll’s.

Unseligerweise wohne ich in relativer Näher mehrerer religiöser Versammlungs-Stätten. Und welche dieser Haufen auch immer ansteuern wollte, vorher – so hatten man sich anscheinend entschlossen – sollte auch der Rest der Bevölkerung noch was von der Fest-Laune haben. Drum jagte die fidele Gesellschaft, als ich eben zum Fenster kam, gerade das zweite Mal an unserem Haus vorbei.
Woher ich das weiß?
Ganz einfach.

Das Getöse näherte sich, brachte den Haus-Putz zum bröckeln und entfernte sich wieder. Und näherte sich ein weiteres Mal. Immerhin konnten nach dem zweiten Mal alle Anwohner qua Umrundungs-Beobachtung die religiöse Ausrichtung des Brautpaares verorten. Da ich eh nix anderes zu tun hatte, an Schlafen war nicht mehr zu denken, entschloss ich mich – wie der halbe Rest der be-schlafanzugten Mit-Opfer an den verschiedenen Fenstern – mir das Brautpaar mal anzusehen. Bei der nächsten Umrundung.

Und da kamen sie auch schon wieder bravourös um die Kurve geschliddert. Ich muss schon sagen, das Brautpaar saß in einem wirklich eleganten Cabrio-Dings.
Offen.
Haha.
Ja.

Und mal abgesehen davon, dass im Hochzeits-Auto genau die Art von donnernder Musik dröhnte, die den im nächsten Wagen sitzenden Eltern-Paaren unerträgliche Pein zu verursachen schien (Ach! Könnte ich nur die Mienen hier wiedergeben) knallte der Braut der eiskalte Wind der Wirklichkeit ins verstörte Gesicht.

Ich bin mir ziemlich sicher, DAS hatte sie sich anders vorgestellt. So in der Art: Leuchtend blauer Himmel! Ein laues Lüftchen lässt den Schleier verspielt nach hinten wehen, wie weiland Prinzessin Dianas Trumm. Und sie lächelnd und nach allen Seiten stolz nickend.
Stattdessen stand der Schleier fast senkrecht nach oben, ein Teil hatte sich um den Kopf gewickelt, dessen sichtbare Teile einem Titanic-Opfer nach gut 5 Stunden unter Wasser glichen.

Dagegen war der zur Abwechslung rot-gesichtige Bräutigam offenkundig bester Laune. Mit einer Flasche bewaffnet (jetzt raten wir alle mal was da wohl drin war) jaulte, grölte und kreischte er seinen favorisierten Song mit. Was – mal von den Unzulänglichkeiten der Stimme im allgemeinen abgesehen und glauben Sie mir, DIE hätten auch schon gereicht – nicht so gut kam, weil auch Auto Numero 4, 5, 7 und 11 mit ihrem jeweils landesüblichen Krach protzen.

Ja!
So eine multi-kulturelle Hochzeit hat doch immer was Erbauliches.
Für den temporär begünstigten Zuschauer.

lynxxaugen

5
Jun
2009

Geistliche Orden beten für Internetnutzer

error

WOW!
Hätten Sie das gedacht?
Naja, ok. Mir war schon lange klar – und einer Menge anderer sicher auch – dass Internet-Benutzer der besonderen Fürsorge bedürfen. So rein überirdisch, wundermäßig betrachtet. Ich zum Beispiel hatte gestern Abend einen wirklich scheußlichen Moment als sich meine Begleit-Musik von Youtube mit einem frechen „Error Page“ davon machte.

Da wünscht man sich schon mal himmlischen Beistand. Gar nicht zu reden von der andauernden Meldung: „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar!“
Ich schwöre, nach dem gottverdammten (ähem) zwanzigsten Mal hatte ich mir erstens einen üblen Augenzuck-Tick eingefangen und zweitens den ernstlichen Wunsch, den Erfinder dieser Zeile auf der Stelle in der Hölle braten zu sehen. Oder frieren. Oder was auch immer in den Höllen der verschiedenen Religionen so los ist.

Aber damit ist es ja jetzt vorbei!
Nun kann ich – bei jedweder Störung – flugs mit einer himmlischen Intervention zu meinen Gunsten rechnen. Qua professioneller Bittschrift-Weiterleitung. Na gut. Ich sehe es ein. Ich hab’s auch nötig. Denn an meinen eigenen Bitt-Ansprachen muss ich wohl doch noch ein bisschen feilen. Ja, ja. Irgendwie scheine ich in Momenten des Computer-Grauens immer die gegenteilige Macht anzurufen. Was soll’s. Oute ich mich halt als routinierten Spontan-Flucher. Und wer wollte mir das schon verdenken? Andere Internet-Nutzer sicherlich nicht.

Ich meine, was geben Sie denn so von sich, wenn irgend so ein blödes Dings zum x-ten Mal ihr Geschreibsel verschluckt hat? Wenn ein Seiten-Aufbau eine Stunde dauert oder gar nicht klappt und ein hirnloser Kretin ihnen als Antwort auf ihre wimmernde Mail ein dreistes: „Du musst deine Cookies löschen!“ vor die wutentbrannten Füße schmeißt? Wenn wunderliche Meldungen über Ihren Monitor tanzen und das siebenhundertste Werbe-Fenster aufklappt, dass Ihnen (jetzt müssen Sie sich eben mal vorstellen, Sie wären eine Frau) eine Penis-Verlängerung anbietet?
Dringlichst!

Na, und?
Was tun Sie also?
Ach was? Sie beten zur Ihnen genehmen Himmlischen Macht? In wohlgesetzten Worten? Mit zart modulierter Stimme? Und hoffen geduldig und artig auf ein Wunder? Und deswegen brauchen jedenfalls Sie keine qualifizierte Dienstleistung im mirakulösen Bereich? Weil Sie sowieso alles selber können? Und noch nie auf ihren Computer eingedroschen haben?
Genau so sehen Sie aus.

lynxxaugen

4
Jun
2009

Brad Pitt stinkt!

pit

Habe ich gestern gelesen.
Und ich bin mir ganz sicher, dass Sie sich nicht fragen müssen, warum ich 24 Stunden brauchte, um DAS kommentieren zu können.
Mal ehrlich.
Brad Pitt stinkt?
Da stürzen ja Welten zusammen.

Herrn Pitts Erklärung „seine sechs Kinder täten ihn fortwährend anpinkeln“ kann da allenfalls verstörte Ratlosigkeit auslösen. Sicher. Ist dem so, versteht es sich praktisch von selbst, weshalb Herr Pitt in jenen Momenten stinkt. Doch warum müffelt er auch noch Stunden, ja gar Tage später?

Und was soll sein hoch schockierender Ausspruch, er habe stets eine Packung Baby-Feucht-Tücher für seine stink-intensivsten Zonen dabei? Hat der Mann keine Dusche in seinen ungezählten 100-Zimmer Häusern? Und wie müssen wir uns das vorstellen? Greift er beherzt zu so einem Feucht-Tuch, sobald der letzte Kollege am Set bewusstlos zu Boden ges(t)unken ist? Und lupft dann mal kurz sein Hemd, beziehungsweise lässt die Hosen fallen um sich ungeniert zu äh wischen? Und wo (auch solche Fragen kommen da ja auf) tut er die benutzten Stink-Tücher dann hin?

Also ehrlich.
Brad Pitt hin oder her.
Das ist denn doch zuviel des Guten.
Abgesehen von der - na sagen wir's mal freundlich - recht befremdlichen Ausrede, dass ihn alle seine Kinder fortwährend bepinkeln. Denn wenn ich das recht erinnere, ist ja die Hälfte schon deutlich über dem Pinkel-Verfalls-Datum. So rein öffentlich pissich betrachtet. Und kann er sich für die andere Hälfte keine Windeln leisten? Oder müssen wir nun erfahren, dass die Familie Pitt-Jolie strikte Anhänger der Nackt-Kultur ist? Was ja zumindest die erstaunliche Angestellten-Fluktuation erklären würde.

Denn geben Sie’s ruhig zu.
Sie haben dieses ganze Gelaber von wegen „Frau Jolie ist so schwierig, Frau Jolie hat sonderbare Vorstellungen“ etc. doch auch nie recht geglaubt. So als Kündigungs-Grund. Denn schließlich, wer wäre nicht gern andauernd in Frau Jolies und Herrn Pitts Nähe? Wenn andererseits jedoch der gesamte Haushalt unentwegt nackt herumschleichen muss, mit dann tatsächlich sechs unentwegt überall hin pinkelnden und (sprechen wir's doch aus) kackenden Kindern, na da würde auch der fanatischste Fan recht zügig die Flucht ergreifen.

Ach!
Herr Pitt!
Was tun Sie uns bloß an.
Und was werden wir als nächstes lesen müssen?
Paris Hilton singt?

lynxxaugen

3
Jun
2009

El Kaida gibt Ermordung von britischer Geisel bekannt

taliban

Auch dazu kann ich mal wieder nur aufrichtig gratulieren.
Ich sag’s mal gleich vorweg. Ich habe die „Meldung“ erst gar nicht gelesen.
Denn warum soll ich einem Haufen Arschlöcher, die die Welt verbissen ins Mittelalter zurückmorden wollen auch noch die Ehre antun, ihr dämliches Geseiber zur Kenntnis zu nehmen.
Auf dem üblichen Video, wo der Haufen Trottel zuverlässig mit RayBan-Brillen, 10 Handys und mindestens 20 der modernsten amerikanischen Schieß-Prügeln behängt, im neuesten Modell eines hoch-gepimpten Hummers sitzend über die „gottlosen Errungenschaften der Westlichen Welt“ schwafelt.

Ja! Die wollen zurück ins Mittelalter.
Äh. Zur dort kommoden Moral.
Wie sich's so einer halt vorstellt.
Naja. Zumindest in ihrer Moral – sofern das nicht von vornherein eine Beleidigung für das Wort in diesem Zusammenhang ist – sind sie ja irgendwie mittelalterlich. Wenn auch diese Besessenheit zum Köpfe absägen, Frauen mit Steinen tot schmeißen und Kinder vorzugsweise als Schutzschilde zu benutzen selbst für das hiesige Mittelalter recht randwertig gewesen sein dürfte.

Aber was soll’s.
Wünschen wir ihnen viel Spaß beim gegenseitigen ent-modernisieren.
Ich jedenfalls tu’s von ganzem Herzen.
Da wäre nur ein kleines Problemchen.
Die westlichen Medien. Die wie ferngesteuert jeden Scheiß, der aus der Ecke kommt auch noch verbreiten will. Muss. Scheint mir. Ich schätze mal so ganz ohne Publicity (Oh pfui! Ein böses, böses westliches Wort. Buh!) würde das große Heulen unter den „Gottes-Kriegern“ ausbrechen.

Und schon fällt mir der Punkt ein, den ich vorhin vergessen hatte. Doch kein Mittelalter. Denn Menschen-Opfer für irgendwelche Götter gab’s meines Erachtens in diesen Breiten seit der Früh-Antike nicht mehr.
Auch egal.

Ich hätte da einen Vorschlag.
Wieso schmeißen alle, die von den Westlichen Errungenschaften so angepisst sind, den Kram nicht einfach weg? Ziehen in ein Filz-Zelt oder eine Lehm-Hütte ohne Strom und Multi-Media-Center und sind fürderhin mächtig glücklich?
Da hätten wir dann alle was von.

lynxxaugen
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.ApoKalypsePart I

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"Das ist keine Übung. Das ist die Apokalypse. Bitte bleiben Sie ruhig und verlassen Sie sofort das Gebäude."

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is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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