Und das muss man ja mal ganz deutlich sagen: Recht haben die!
Das sagt auch Herr Ahmadinedschad. Immerhin ein intimer Kenner der dem Protest zugrunde liegenden Materie. Und da, reden wir doch nicht drum herum, steckt auch der Kern des Problems. Denn in Deutschland, dem Hort des Bösen an sich, wurde ein Mensch ermordet!

Ja ja, Sie lesen richtig.
Ein einzelner Mensch! Da muss ja Herr Ahmadinedschad, ein gestandener Befürworter des sofortigen Rübe-ab-säbelns aller Nicht-Vollzeit-Ahmadinedschad-Fans ganz natürlich in Rage geraten.

Wo kommen wir denn da auch hin! So was verhagelt einem ja die beste Mord-Quote an fremdländischen Besserwissern im eigenen Land. (Die sowieso nur rumlaufen und die brave Bevölkerung mit krudenVorstellungen von Krankenhäusern für alle, Redefreiheit und solchem verdächtigen Kram aufhetzen).

Aber das gehört jetzt nicht hierher.
Dass die deutsche Polizei nach EINEM Mord ermittelt, dagegen schon. Ja ja. Richtig ermitteln, mit allem Drum und Dran. Das ist ja beinahe unvorstellbar. Und dann haben die am Ende auch noch den tatsächlichen Mörder festgenommen! Da versagt einem schon mal die Vorstellungs-Kraft. Zum Beispiel wie das ausgehen würde, wenn so eine Ungeheuerlichkeit international Usus werden sollte!

Folgerichtig stellte Herr Ahmadinedschad, der sich mit gutem Recht einfach mal so Präsident nennt, gestern im Brusttone aufrichtiger Empörung die Forderung an die UNO, Sanktionen gegen Deutschland zu erheben.

Aus der Ferne, klar.
Denn selber zur UNO zu kommen ist jetzt ein bisschen schwierig. Wenn man so gar keine Aussicht auf ein Visum hat. Vielleicht für China. Naja. Aber da ist ja jetzt nicht der Sitz der UNO. Jedenfalls ist Herr Ahmadinedschad auch darüber zu Recht empört. Denn als aufrechter und jederzeit laut krakeelend drauf pochender Anti-Demokrat muss ihm die Vorstellung einer Reise-Beschränkung in ferne und böse Lande ja echt zuwider sein.
Also soweit es ihn betrifft.

Na, einen Trost hat er ja.
Der Herr Ahmadinedschad.
Wenn die UNO als anerkannt bärmelnder Haufen westlich gefärbter Voll-Trottel mal wieder versagt und Deutschland nicht gleich in Schutt und Asche legt - und die Deutschen Politiker nicht auf allen Vieren angekrochen kommen wollen oder gar so richtig fies mit dem Zeigefinger auf die schon bestellte Sommer-Mercedes-Flotte weisen – dann, ja dann muss der schlaue selbsternannte Herrscher halt auf sein eigenes Atom-Bömbchen warten.

In der Zwischenzeit kann er ja schon mal Kreuze auf eine Landkarte malen. Das beste Plätzchen aussuchen. Wo die liebe Bombe so viele Zivilisten wie möglich um die Ecke bringt, ohne gleich überlebensnotwendige Herstellungs-Stätten wie die von Daimler zu treffen.

Und als kleines Neben-Vergnügen bleibt ja immer noch das schrill gakenende öffentliche Anstacheln zum Mord an allen – jaja – Nicht- Ahmadinedschad-Fans. Davon gibt’s sowieso viel zu viele.

Und noch viel zu wenigen davon wird vor laufender Kamera der Kopf abgesägt. Natürlich immer mit der freundlichen Unterstützung des in diesen Fällen stets breitmäulig lachenden Herrn Ahmadinedschads.

Den ein einzelner Mord in der Fremde, an einer Frau aus einem Land, dass dem seinen weit voraus ist, in schäumende Wut-Raserei versetzt. Ungeachtet der Tatsache, dass die traurigen Angehörigen des Opfers so gar keinen Wert auf seinen Beistand legen und – schlimmer noch – seine Motive anzweifeln. Denn schließlich, wer sind denn die schon?

Bestenfalls ein paar völlig unbedeutende Rand-Figuren.
Schlimmstenfalls Nicht-Ahmadinedschad-Fans!

…und wenn doch, dann ganz anders als alle dachten!

Das liest man doch immer wieder gerne.
Eine wissenschaftliche Abhandlung von Experten, dass ein Desaster-Szenario so denn noch nicht eintreten wird. Also irgendwie schon, aber im Großen und Ganzen auch wieder nicht. Auf jedem Fall aber anders. Wobei dieses „anders“ noch genau zu definieren wäre. Was ja kein Problem ist. Bei den ganzen Experten. Und den Geldern, die einer entsprechenden Forschungs-Arbeit zur Verfügung gestellt werden.

„Zur Verfügung gestellt“ ist übrigens ein ziemlich dreister Euphemismus für: „Ham wir den Steuerzahlern direkt aus den Taschen geklaut, hähä.“

Wir reden hier übrigens nicht über eine Studie zur Feststellung der Gefährlichkeit des Wortes: „Scheiße“ in der Interaktion verschiedener Altersgruppen. Oder den Heimat-Dialekt ursprünglich aus Wales stammender Kühe, die als Kälber in die Fremde mussten.

Nein.
Obwohl es derlei Studien selbstverstänlich auch gibt, handelt es sich hier um die spaßigen Thesen einiger Forscher zum Untergang der Malediven. Der – weil praktisch als sicher angenommen – den Präsidenten dieser Insel-Gruppe letztens immerhin dazu bewog, sich Gedanken über den zukünftigen Wohnort seiner Landsleute zu machen.

„Na, wer wird denn gleich!“ rufen jene Forscher da aufmunternd und fügen fröhlich an: «Die Inseln werden ziemlich sicher schon bald nicht mehr dieselben sein, aber sie werden immer noch da sein.»

Ja. Ok. Ein bisschen kleiner halt. Und die Leute müssten sich angewöhnen, eher «…in die Höhe zu bauen.» Und alle Maledivier werden dann da „in der Höhe“ vermutlich nicht hinpassen. Selbst wenn sie den Turm zu Babel nachbauen. Auf dem letzten trockenen Flecken. Dafür könnten wieder ein paar andere dann ja «…die Riffe besiedeln!»

Die Korallen-Riffe. Die, nach Vermutungen der Experten, die Rettung sein könnten. Wenn sie denn wüchsen, wie sie sollen. Denn wenn sie das täten, hätte dieses (möglicherweise vermutete, andererseits aber eher nicht vorauszusetzende) Korallen-Riff-Wachstum zwar einen Riesen-Anteil am prognostizierten Vielleicht-Nicht-Untergang eines geringeren Teils der Malediven, aber so genau will sich dann heutzutage ein gestandener Experte doch nicht mehr festlegen. Vor allem bei so heiklen Gesellen wie den pimpfigen Korallen. Die ja schon das kleinste Milliönchen Tonnen Schmutz übel nehmen.

Wie dem auch sei. Die Haupt-Insel mit der Hauptstadt mag ja hin sein. Deswegen muss man aber nicht verzagen. Es gibt ja tausende Winz-Inseln. Die kegel-förmig aus dem Wasser ragen. Manche so um die 10 Meter und mehr! Da wird bestimmt genug von übrig bleiben um drauf zu wohnen. Und das ist dann doch auch echt romantisch!

Ja ja. Beneidenswerte Malediven! Dürfen ganz Robinson-Crusoe-mäßig einzeln auf ihren eigenen Bröckel-Stein-Kegeln hausen. Mitten im Ozean. Wenn das nix ist.

Ich zum Beispiel bin ein großer Fan dieser Mini-Fjorde in Norwegen. Wo immer so eine Hytta draufsteht. Im Gegensatz zu den Korallen-Bröckel-Riffen gibt’s auf den nordischen Kleinst-Fjorden allerdings ganz Touri-like auch Bäume, Gras und Getier.
Ist ein tolles Urlaubs-Erlebnis.

Aber irgendwie vermag ich mir nicht richtig vorzustellen für immer auf einem solchen Ding zu hocken. Vor allem wenn drum herum nix als Wasser ist. Viel Wasser. Mit der Tendenz zu steigen. Aufgelockert hie und da durch ein paar Taifune und dergleichen. Die ja womöglich mein Wohn-Riff einfach so wegfegen könnten.

«Damit…» räumen die fidelen Gute-Laune-Forscher ein «müsste man vermutlich gelegentlich rechnen.»

Kaum hatte ich diese Überschrift gesehen, war ich restlos begeistert. Jawohl! Denn immerhin könnte DAS DIE Überschrift des Jahrhunderts sein.
Ach was.
Das könnte die Überschrift auf dem Grabstein der Menschheit werden. Ok. Dann hieße es natürlich „fehlte“ aber überlegen Sie doch mal. Haben Sie jemals einen einzigen Satz gesehen, der dermaßen klar und ohne großes Tamtam praktisch die gesamte Menschheits-Geschichte beschreiben kann? Oder richtiger gesagt, das Dilemma, welches letztendlich für den Untergang der Menschheit verantwortlich sein wird?
Ich jedenfalls nicht.

Hier mal ein paar aller-letzte Oje!-Das-wars!-Beispiele mit integriertem Satz:

„Wie jetzt? So eben wurde der letzte Baum abgeschlagen? Äääää! Würg! Wo soll’n jetzt unsere Luft herkommen, wir werden alle ersticken! Husthust?!“

„Öh…Luft? Hat das was mit Bäumen zu tun? Woher sollten wir das denn... Das ist doch nicht unsere Schuld! Hier ist übrigens ein Reklame-Flyer für die neueste Sensation: Echtholz-Wegwerf-Möbel! Sie sollten mal... Wie bitte? Jetzt sind Sie doch net so barsch! Hier fehlte es offenbar an grundlegenden Kenntnissen!“

„Igitt! Was ist das denn für ein furchtbarer Gestank?! Die Ozeane sind was… gekippt? Um Himmelswillen! Das ist unser Untergang! Wie konnte das denn passieren?“

„Och. Das ist jetzt aber wirklich nicht unsere Schuld! Die blöden Fische warn einfach weg und da haben wir dann die 1000-Kilometer-Schleppnetze genommen und irgendwie ist da der Boden mit den Pflanzen und so… Und sowieso musste der ganze Plastik-Abfall irgendwo hin und die Meere sind doch eigentlich groß genug… Also echt jetzt! Das hätte uns doch wer sagen müssen! Hier fehlte es offenbar an grundlegenden Kenntnissen!“

„Oje! Sind das Atom-Pilze da draußen?! Das ist ja furchtbar! Wir werden alle sterben! Wie konnte es nur so weit kommen?“

„Also DAS ist jetzt aber total echt krass ungerecht! Der da links, der ist von einem Kraftwerk und das ist bis vor einer Stunde noch suuuupi gelaufen. Wieso hätten wir dann … Was denn? Und der rechts hinten, das ist glaube eine versehentlich losgeböllerte Langstrecken-Rakete aus Indien. Oder China. Jedenfalls ein Verbündeter von uns und deshalb kann man ja nix sag…Sie sind ein ganz gemeiner Mensch! Das sind unsere lieben neuen Vorbilder-Verbündeten! Da muss aber wirklich jeder mal ein paar kleinere Unannehmlichkeiten weg… Ok, ok. Atom-Pilze sind größere kleine Unannehmlichkeiten. Aber doch net unsere Schuld! Hier fehlte es offenbar an grundlegenden Kenntnissen!“

„Um Himmelswillen! Ist das das Große Erdbeben? Hilfe! Hilfe! Was? Wie, Menschen? Es gibt was?? 50 Milliarden Menschen? Und die stehn alle da rum und wollen essen und so? Wie konnte das denn bloß passieren?“

„Naja. Der liebe Gott soll doch gesagt haben: Seid fruchtbar blablabla….! Und da haben wir gedacht, oder eher nicht gedacht. Aber auf jedem Fall ist es nicht unsere Schuld! Hier fehlte es offenbar an grundlegenden Kenntnissen!“

…..
…..
…..

Damit könnte ich jetzt vermutlich für den Rest meines Lebens weitermachen, ohne auch nur an der Oberfläche unserer gesammelten Fehler zu kratzen. Macht ja nix, denn:

Hier fehlt es offenbar an grundlegenden Kenntnissen!

Oder um es mit einem geradezu prophetisch-weisen anderen Titel aus den heutigen Nachrichten zu sagen:

«Wir sitzen in der Tinte»

oder
Der Beschwerde-Brief
****************************************

Sehr geehrte Gönner…äh…Könner!

Ich weiß gar nicht, wie ich das mal so äh na nett formulieren soll. Aber ich komme nicht umhin zu bemerken, dass gestern Nachmittag gegen 17.00 Uhr Ortszeit ein gutes Viertel von Deutschland in die Luft geflogen ist.
Ja ja. Explodiert. Peng! Weg.

So was fällt ja doch dem einen oder anderen auf. Sogar ich habe erstaunt geguckt, als ich richtig gemütlich in meinem schönen Büro saß und es draußen plötzlich ganz laut: „KAWUMM!“ gemacht hat. Und wie ich noch entrüstet überlege, wieso es in meiner Amtsperiode KAWUMM machen darf, fliegt an meinem Fenster was vorbei. Sah wie ein Reetdach-Haus aus. Und da muss ich Ihnen jetzt leider mal sagen, dass selbst in Berlin– wo immer alles möglich ist! – nur ganz selten Häuser an den Fenstern vorbeifliegen. Weshalb die Berliner heute auch irgendwie missgelaunt sind. Und das so kurz vor den Wahlen!

Aber zurück zu gestern.
Noch wie ich der zweiten Unter-Sekretärin von meinem dritten Ober-Staats-Sekretär sage, sie soll auf der Stelle mal den zweiten (oder war’s doch der dritte?) herholen, der ist nämlich ihr Vetter und deshalb weiß die wenigstens meistens ungefähr so wo der ist, kommt irgend so ein anderer Dingens-Sekretär rein und behautet doch allen Ernstes, da draußen könnte man einen Atom-Pilz SEHEN!

Dazu sage ich jetzt mal ohne Umschweife: So geht’s nicht!
Wenn Sie schon unbedingt Atom-Pilze produzieren müssen, dann doch bitte nicht OHNE SICHTSCHUTZ! Natürlich sehen wir (Die Deutsche Regierung!) voll ein, dass Sie nicht Ihr gutes Geld für unnütze Sicherheits-Maßnahmen ausgeben wollen. Nur weil ein paar Weltuntergangs-Hysteriker fortwährend von "Gefahren" faseln.

Das dürfen Sie nicht von uns denken!
Und der zweite (Ober-Staats-Sekretär) hatte auch eine prima Idee. Für den nächsten Vorfall. Er meinte, da könnte man doch sicher billig ein paar Sichtschutz-Blenden zusammen nageln und drumrum stellen. Also um Ihr schönes Atom-Kraftwerk.

Klar, das klingt jetzt ziemlich kostspielig.
Und deswegen bin ich unheimlich froh, dass ich zur Fuß-Pflege gehe. Weil, da hat mich meine Fuß-Pflegerin ganz erstaunt gefragt, wo ich ihr das alles erzählt hatte, wieso Sie nicht bei Ikea nachfragen. Die hätten doch bestimmt ein paar alte Ökkebröd-Regale auf Lager und wie jeder weiß, kann man die für alles nehmen. Außerdem macht das ja auch noch was her. So ein Ökkebröd-Sicht-Schutz. Und wo Sie doch ein schwedisches Unternehmen sind, kriegen Sie bestimmt viele Prozente.

Nicht zu vergessen die Subventionen!
Da bin ich nämlich ganz zuversichtlich, dass wir bei einer Abstimmung im Bundestag fast 100 Prozent Zustimmung für bekommen. Also für solche Ökkebröd-Sicht-Schutze. Das wäre ja auch zu 200 Prozent eine Bürger freundliche Maßnahme.

Nun muss ich aber Schluss machen.
Und wieder regieren.

Beim nächsten Mal reden wir dann vielleicht da drüber, wie Sie es möglicherweise, eventuell und nur wenn Sie es wollen, gegebenenfalls einrichten könnten, dass nicht ganz so viele Bürger und deren Eigentum durch die Deutschen Lüfte fliegen. Bei Ihren Vorfällen. Denn auch wenn ich natürlich anerkenne, dass diese Bürger kein unschönes Wahlverhalten mehr an den Tag legen können, fallen die ja irgendwann auch mal wieder runter. Aus der Luft. Und bei allem Verständnis muss ich es doch mal ganz deutlich sagen: Meine Ordnungs-liebenden Deutschen Wahl-Bürger schätzen es überhaupt nicht, wenn ihnen irgendwelcher Schmutz auf die Klein-Garten-Anlage regnet.

In diesem Sinne verbleibe ich
Ganz die Ihre
Angela M.

John Sawers, so heißt Großbritanniens neuer Chef-Bond mit der Lizenz zur farbenfrohen Unterhose, ist ein moderner Mensch, der sich gern im Internet tummelt. Deshalb wissen wir nun – und das ist ja nicht immer schön – unter Anderem, dass der MI6-Boß sehr behaarte, käsige Beine hat. Die obendrein eine gewisse Tendenz zur O-Beinigkeit aufweisen.
Klar. Nichts, was uns mehr beschäftigt.

Die Welt-Meere sind zu gut 80 Prozent leer gefischt und drohen zu kippen.

Noch dringender wünschte ich mir nur das Bild vor Augen wie Herr Jackson ohne sein Hirn beerdigt wird. Na gut. Da ergäbe sich vielleicht eine Diskussions-Grundlage für die Frage, wo es (das Gehirn) denn während der letzten Jahre wohl gewesen ist.

Zu den bedrohten Tier-Arten gehören Bienen. Ohne Bienen wird das gesamte Pflanzenwachstum weltweit zusammenbrechen.

Nicht übel ist auch: Steinmeier ruft Syrien zu Einsatz für Frieden in Nahost auf! Mit einem Ausrufe-Zeichen! Ja ja. Ich rufe auch mal zum Frieden auf. Und zur allumfassenden Gerechtigkeit und Liebe unter den Menschen. Und wenn ich schon dabei bin, will ich auf jedem Fall noch fliegen können. Und mindestens eine Milliarde Euro haben. Jetzt. Auf der Stelle.

Die Pole schmelzen bis zu dreißigmal schneller, als vorausgesagt.

Aber das hier, das ist doch echt Welt bewegend: ADAC warnt vor Spritmangel in Italien! Ja du liebe Güte! Das ist ja supi unfassbar. Ja. Ok. Die Italiener haben einen befremdlichen Regierungs-Chef. Und die Erdbeben-Opfer sitzen seit über einem Jahr in Behelfs-Behausungen. Und der Po – immerhin ja der größte Fluß da – trocknet hie und da mal aus. Eigentlich mehr hie als da. Und dem ganzen Land droht so langsam aber sicher die Ver-Wüstung. Nicht durch amoklaufende (weil Sprit-mangelnde) Autofahrer. Nein. Die Gegend wird so richtig zur Wüste. Wie die Gobi.
Ja. Sie haben recht.
Das ist doch uninteressant.

Jährlich gehen Schätzungen zufolge weltweit 16 Millionen Hektar tropischer Regenwald verloren - das entspricht etwa der halben Fläche Deutschlands.

Viel interessanter ist die Meldung, dass die EU Banken zu besserer Risikovorsorge verpflichten will. Und dass tatsächlich ein Gericht über mögliche Falschberatung zu Lehman-Papieren verhandelt. Hier. In Deutschland! Da kann ich nur sagen: Das ist ehrenwert. Und ich will ein Raumschiff und dann fliege ich zum Mars. Da treffe ich dann wenigstens nicht auf den EZB-Chefvolkswirt, der ein niedrigeres Wirtschaftswachstum prophezeit.
Andererseits hat ja noch nie wer behauptet, dumm schwallen sei dasselbe wie fundiertes Vorhersagen. Womit der EZB-Chef-Volkswirt (haha) aus der Krise ja zumindest das gelernt hat. „Nix Genaues weiß man nicht“ ist immer noch das beste Statement. Das werden dann auch die Richter sagen. Zu der Lehman-Sache. Bevor sie sich dezent grinsend aus der Affäre ziehen. Natürlich nachdem eine „Falsch-Beratung durch Banken“ ganz klar in den Bereich des völlig Fantastischen verwiesen wurde.
Wo’s ohne Zweifel hingehört.

Gluthitze, Dürre und verheerende Feuer in Portugal zerstören die Wälder und bedrohen auch die anliegenden Städte ..... Klimaexperten warnen seit langem…..

Ecclestone bereut Hitler-Lob: «War ein Dummkopf»
War?
Und, ganz klar, der hat auch noch was Helles zu sagen:
Der Papst ist für eine neue Welt-Finanzordnung!
Wer nicht?

Januar 2008 hat die Weltbevölkerung mit 6.669.705.650 Menschen eine neue Rekordmarke erreicht. Selbst die Grundversorgung nur eines Teils davon ist nicht mehr gegeben…

Und was gabs noch? Oh ja. Obama ruft Russland zu Überwindung gegenseitigen Misstrauens auf!
Genau!
Und mir wächst ein Horn auf der Stirn und damit beame ich mich zu meinem Papi Darth Vader auf Vulkan.

Wenn ich vom Mars zurück bin.

Manchmal stelle ich mir Herrn Westerwelle vor, wie er an seinem Schreibtisch sitzt und trübsinnig die Käfige betrachtet, die er einmal im Jahr – zur Sommerurlaubs-Zeit – verpflichtet ist zu öffnen.

Dann strömt heraus, was Herr Westerwelle fürs Leben gern auf der Stelle mit einem dicken Knüppel breitschlagen würde. Wenn er nur dürfte. Stattdessen muss er sich die (g)eifrigen kleinen Gesichter anschauen, aus denen schon jetzt Sätze purzeln, die dem guten Herrn Westerwelle schweres Kopfweh verursachen.

Gut. Den meisten anderen auch. Aber die dürfen das beknackte Gequake nach Gutdünken kommentieren. Im Gegensatz zu Herrn Westerwelle. Der so als Partei-Chef ja immerhin eine gewisse Solidarität zeigen muss.

• FDP-Politiker: Arbeitslose sollen gemeinnützig arbeiten!

• FDP-Politiker will ALG-II-Regelsatz bis zu 30 Prozent kürzen!

• FDP-Politiker: Sehe keinen Handlungsbedarf Strafe zu zahlen!

Handlungsbedarf würde Herr Westerwelle sicher sehen. Wenn er dürfte, wie er wollte. Denn was nutzen ihm die schönsten Vorschläge seiner liebsten Kumpane, zum Beispiel die nur minimalst Bepunkteten der Flensburger Kartei zu amnestieren? Nix. Absolut nix. Denn kaum ausgesprochen, kommen auch schon irgendwelche Schlauberger und weisen kleinlich darauf hin, dass irgendwann jeder mal klein angefangen hat. In der Flensburger Kartei.

Und dabei war das mal ein Thema, das auch Herrn Westerwelle am Herzen gelegen hätte. So als Auto(Hersteller)-Freund. Da hätte er trefflichst drüber diskutieren wollen. Mit weit ausholenden Gesten und strahlendem Grinse-Gesicht. Bei Frau Will beispielsweise. Und wie gut hätte er da auch seine unkontrollierbaren Seitenhiebe los werden können.

Gegen die SPD. Die Grünen. Die CDU. Gegen die allerdings aus diesen und jenen Gründen letztens ein bisschen sanfter. Aber die Steuerpolitik! Und die Außenpolitik! Und die Wirtschaftspolitik! Und die ganze Welt! Die überaus dringend den unschätzbaren Rat des Herrn Westerwelles brauchen könnte.
Und nun?

Ach! Herr Westerwelle fühlt sich als rechter Trauerkloß. Denn anstelle all der schönen Visionen sieht er nunmehr wieder mal einen Haufen Prekariats-Verteidiger auf sich zustürzen. Die ihm ganz gewiss Böses wollen. Und dann muss er – ER! – dieses Gesindel auch noch verteidigen. Sowohl die einen wie die anderen.

Das Leben ist ungerecht.

Da sieh mal an!
Dachte ich erfreut. Die wollen sich selbst überprüfen.
Was ja auch dringend nötig wäre. Grade gestern las ich beispielsweise, dass Banker Fleischer, der das Geld seiner bedauernswerten Kundschaft mit vollen Händen via Lehman's zunichte machte, qua Gericht eine Pension in Millionen-Höhe zugesprochen bekommt. Obwohl er (sowieso mal ein seltener Fall) wegen ganz besonderer Dreistigkeit beim eigene Taschen vollstopfen von seiner Bank gefeuert wurde.
Fristlos!
Das, entschieden nun aber jene Richter, ist einfach nur gemein.

Dagegen musste Herr X, Drogerie-Angestellter einer großen Kette, die fristlose Kündigung wegen Diebstahls und alle daraus resultierenden finanziellen Nachteile hinnehmen. Sagten ein paar andere Richter. Denn Herr X ist ein Dieb! Er entwendete ein Tempo! Na schön. Er musste sich dringend die Nase putzen. Was jedoch keine Entschuldigung ist. Wozu hat man schließlich Stoff-Zeug am Leib? Herr X jedenfalls hat nach Meinung vieler Richter kein Anrecht auf Irgendwas. Und was Recht ist muss auch Recht bleiben.

Wie bei Frau Y. Die - man ist kaum imstande, derlei Dreistigkeit mental zu verarbeiten – allen Ernstes in ein abgelaufenes Kuchen-Teilchen biss. Weil sie Hunger hatte. Ja klar. Ich habe auch dauernd Hunger. Beiße ich deshalb einfach so um mich? Nein! Erfreulicherweise wurde Frau Y bei ihrem schandbaren Tun erwischt. Von einer eigens in diesem Bereich aufgehängten Kamera.

Wo? Na, jedenfalls nicht im Verkaufsraum.
An der Notausgangs-Tür. Wo die Müll-Paletten mit der abgelaufenen Ware stehen. Damit die Arbeiter nicht so weit damit laufen müssen. Zu den Müll-Containern. Und von so einer Müll-Palette, die ja mal ganz klar Eigentum des Konzerns ist (zumindest während der Flur-steh-Zeit, erläuterte ein Ober-Landes-Gericht) ist das „unerlaubte Wegnehmen von Waren“ eben Diebstahl.
Das leuchtet uns allen ein.

Ab in den Knast mit Frau Y!
Der einer dieser Richter übrigens leicht hämisch nachschmiss, sie hätte „halt warten sollen, bis die Palette jenseits der Haus-Schwelle gewesen wäre… ein Zentimeter hätte da ausgereicht!“ Denn außerhalb des Hauses sei das keine Ware mehr, sondern einfach nur Müll. Und (Müll) stände es Frau Y frei zu essen.
Wie beruhigend.

Und nun verstehen Sie sicherlich, warum ich so erfreut über die Ankündigung des Richterbundes war. Also die eigenen Reihen sozusagen mal Qualitäts-mäßig zu lichten.

Ein bisschen gerührt dachte ich einen Moment lang über Lobby-Vereine ansonsten nicht so bestens beleumundeter Berufs-Gruppen nach. Möglicherweise sollte ich mein festgefahrenes Urteil ja doch noch mal revidieren? Vielleicht kommt ja schon morgen ein Statement der Ärzte-Vereinigung, in dem es mal nicht um die eigenen Bank-Konten sondern tatsächlich um Patienten geht?

Möglicherweise zieht ja auch der Architekten-Bund (Verein? Gruppierung?) sein schützendes Mega-Händchen von den vielen Mitgliedern, die aus dem Traum vom Eigenheim mangels Interesses am normalen Bürger und dessen Belangen (Selbstredend nach Zahlung des eigenen großzügigen Honorars! Wo kämen wir denn da hin?) einen Geld verschlingenden, feucht-kellrigen Alptraum gemacht haben?

Oder die ungezählten Blabla-Ausschüsse des Bundestages überwachen tatsächlich mal das Treiben der Abgeordneten (oops, das sind die ja selber) und genehmigen in diesen Zeiten nicht mal eben quasi nebenbei die x-te Erhöhung der Diäten. Zwei Minuten vor der Sommerpause. Ok. Die Motive sind ebenso logisch wie einleuchtend. Urlaubs-Zeit! Wer hätte da nicht auf die Schnelle gern ein paar Tausend Euro mehr in der Tasche? Monatlich. Das versteht sich ja von selber.

Ach? Sie verdienen nicht mal so viel, wie deren „marginale“ Erhöhung?
Ja, das erklärt's doch. Sie sind einfach ein Neid-Hammel. Wollen Sie etwa, dass unsere Bundestags-Abgeordneten in abgerissenen Klamotten in den Urlaub nach Hawaii fliegen? Gar noch in der (Grundgütiger!) Business-Class? Und ob Sie sich heuer einen Urlaub leisten können oder nicht, interessiert nun wirklich keine Sau. Und kommen Sie ja nicht auf die Idee, sich einfach irgendwo in die Sonne zu setzen. Nachher begeht ihr Hintern noch einen Sitz-Diebstahl. Setzen Sie sich lieber gleich auf den Müll.

Sonst landen Sie womöglich auch noch im Knast.
Aber trösten Sie sich. Zumindest werden Sie hinter Gittern niemals auf die Fleischers dieser Welt treffen. Dafür werden unsere Richter schon sorgen. Da brauchen Sie sich keine zu machen. Sorgen.

Ach. Einen Moment mal.
Grade gucke ich mir die Meldung noch mal an und da fällt mir auf, ich habe ein Wort übersehen: Die Richter-Vereinigung verlangt eine SICHERHEITS-Überprüfung der Gerichte. Nicht der Richter. Wegen der ungezählten Sicherheits-Risiken, die in Gerichten so rumlaufen.

Deshalb soll der Bürger jetzt mitdenken! Damit die Gerichte das Risiko-Potential besser einschätzen können. Des Bürgers, ganz klar. Denn solche einfachen Überprüfungs-Apparaturen und Kontrollen wie an Flughäfen reichen für Gerichte halt nicht immer aus.
Weil Gerichte, das ist ja sonnenklar, stündlich abheben, über Ozeanen schweben und hie und da explodieren.

Davon hört man doch täglich.

Heute mal was ganz anderes.
Ich habe neulich auf Bookrix – eher durch Zufall – eine Gruppe entdeckt, die mir tatsächlich fast wie Außerirdische erscheinen (mussten). Obwohl „Gruppe“ ja schon beinahe wieder eine Beleidigung ist.
Mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen.
Aber, verdient ist verdient, heute und hier an dieser Stelle ein kurzes Loblieb (wie das wohl auf manganisch heißt?) auf die Manga-Zeichner. Ein eher ruhiges, höfliches Völkchen mit umso mehr Talent. Was mal eben kurz die Frage aufwirft, ob das allgemeine Benehmen so vieler Literaten (hähä) auf Bookrix sozusagen diametral zum Talent abnimmt? Und ob Zeichnen beruhigt?
Also sozusagen: Dichter – Zeichnen/Malen = Nix-Anstand?

Na, lassen wir das.
Heute will ich ja über die Talentierten sprechen.

Das es ausgerechnet Mangas sind, die meinen Glauben an die Fantasie im Menschen wieder herstellen, hätte ich mir jedenfalls nicht träumen lassen. Denn wenn ich überhaupt jemals über Mangas nachgedacht habe, sah ich (so kurz es mir eben möglich war) ein paar befremdlich runde Gesichter vor meinem inneren Auge, die mich ihrerseits aus Panda-Bär-großen Glupschaugen anstarrten. Und mit ein bisschen Pech trugen sie auch noch meist Schuluniformen oder Schlimmeres. Auf jedem Fall schienen sie nie älter als Kindergarten-Kinder zu sein, obgleich sie schauerlicher-weise meist halb-nackt und zumindest in Teilen gewissen körperlichen Attributen der guten Frau Anderson nicht unähnlich waren. Wobei zur Ehren-Rettung Frau Andersons nicht ungesagt bleiben soll, dass – bei aller anatomischer Kuriosität - ihr Hals keinem Grashalm gleicht, ihre Beine nicht doppelt so lang wie der restliche Körper sind und ihre Füße und Hände immerhin noch sichtbar erscheinen.

Sie sehen schon.
Ich hegte und pflegte mein gut sortiertes Vorurteil gegen Mangas. Die ich obendrein verdächtigte, nicht unbedingt ein Born fantastischer Ideen zu sein. Denn ich bin ein Cherryh-Fan! Ein McKillip; Zelasny; Foster; Eddings; Pratchett und so weiter und so weiter –Fan! Mangas, meinte ich lange Zeit, gehören so gar nicht in mein Beute-Schema. Womit ich übrigens äußerst roh einen ganz besonderen Kindheits-Helden ins Nirwana verstieß, der es allein dieser Position halber verdient hätte, in Erinnerung zu bleiben:



Aber das fiel mir erst später ein.
Als ich eher zufällig yaichinos „Das Auge der Macht“ fand.
Auf Bookrix. Wie absonderlich! Das mir jedenfalls mit einem Schlag meine Pinis zurückbrachte. Also in meine Erinnerung. Und was habe ich „Elfenwelt“ geliebt. Und liebe es noch. Stimmt schon. Zwischenzeitlich entwickelte ich ein beinahe pathologisches Grauen allein vor dem Wort „Elf“. Und wenn ich irgendwo spitze Ohren sah, gar noch in Verbindung mit spitz-kinnigen Gesichtern, langen bleichen Körpern und – um das Desaster perfekt zu machen – vampierigen Zähnen hatte ich meist das dringliche Gefühl, mit einem großen Knüppel draufhaun zu müssen.

Ehrlich!
Die inflationäre Ausbreitung, schlimmer noch, die Mutation just dieser Märchen-Gestalten zu einem Haufen schrulligen Gesindels der anstößigen Art hat bei mir nix Gutes bewirkt. Denn ich hatte meine Pinis vergessen. Die ich nun, letztes Wochenende, alle auf einmal gelesen habe. Endlich mal wieder!

Und das verdanke ich den Mangas auf Bookrix.
Präzise gesagt yaichinos fantastischen Manga-Welten.