[Landau (ddp-rps). Nach einem weiteren Erdbeben in Landau in der Pfalz hat die Stadt einen möglichen Zusammenhang mit dem Geothermiewerk eingeräumt. «Es gilt, diese Zeit zu nutzen, um das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten abzustimmen», sagte Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD). Die Sicherheit der Bürger habe oberste Priorität!]

Einladung an die Erde (per Einschreiben) von Oberbürgermeister Schlimmer:

Sehr geehrte Erde,

im Namen des Kraftwerkbetreibers (dessen Namen wir hier lieber nicht öffentlich nennen wollen) und unserer CDU/SPD/FDP und Grünen-Abgeordneten laden wir Sie hiermit zu unserer außerordentlichen Sitzung bezüglich der andauernden Erd-Stöße* in Landau ein.

Dazu ersuchen wir Sie, folgende Unterlagen mitzubringen:

• Ein detailliertes Schuldbekenntnis bezüglich Ihrer unqualifizierten Wackelei.

• Ein noch detaillierteres Geständnis, dass unser wunderbares Geothermie-Kraftwerk nicht das Geringste mit den Erd-Stößen* zu tun hat, sondern dass allein Ihr unpassendes und geschmackloses Verhalten ursächlich Schuld an den vorgenannten Stößen* war und ist.

• Vorbereitete Entlastungs-Formulare für jeden einzelnen Angehörigen des Betreibers (dessen Namen wir hier lieber…. siehe oben) sowie aller in die Angelegenheit (natürlich völlig unschuldig) verwickelten Politiker.

• Hilfsweise bieten wir Ihnen 1 Mio (in Worten EINE MIO) Euro als kleine Anerkenntnis, für die oben verlangten Unterlagen.

• Über Punkt 4 kann verhandelt werden.

Belehrung: Das mit * gekennzeichnete Wort: „Erd-Stoß“ wurde per geheimer Abstimmung mit sofortiger Wirkung anstelle des irreführenden und womöglich Panik verbreitenden anrüchigen Begriffs: „Erd-Beben“ als verbindlich eingeführt.

Verstöße und/oder der Gebrauch des nunmehr verbotenen Begriffs: „Erd-Beben“ werden mit nicht unter 5 Jahren Haft und anschließendem lebenslangen Sprech-Verbot geahndet.

(Unser besonderer Dank hier an Herrn Hahne von McDonalds München, dessen innovatives Gedanken-Gut zum längst überfälligen totalen Sprech-Verbot des gemeinen Pöbels Vorlage für das geplante Gesetz sein wird!)

Für Ihr von uns vorausgesetztes Verständnis, sehr geehrte Erde, bedanken wir uns im Voraus und verbleiben

etwas genervt von Ihrer ständigen Pimpelichkeit

Oberbürgermeister Schlimmer!

Wählen Sie mich! Denn Schlimmer geht immer!

gestern Abend als:
Das Schweigen der Lämmer


Kandidat 1: MähähähäBähähähä
Kandidat 2: BähähähäMähähähä
Kandidat 1: BähähähäMähähähä
Kandidat 2: MähähähäBähähähä
Kandidat 1: MähähähäBähähähä
Kandidat 2: BähähähäMähähähä
Kandidat 1: BähähähäMähähähä
Kandidat 2: MähähähäBähähähä
Kandidat 1: MäBähähähMäMä
Kandidat 2: ?????????????????
Kandidat 1: äh! husthust! ähem!
Kandidat 2: buhäbuhäbuhäbuhä!
Kandidat 1: MähähähäBähähähä
Kandidat 2: BähähähäMähähähä
Kandidat 1: BähähähäMähähähä
Kandidat 2: MähähähäBähähähä
Kandidat 1: MähähähäBähähähä
Kandidat 2: BähähähäMähähähä
Kandidat 1: BähähähäMähähähä
Kandidat 2: MähähähäBähähähä

to be continued…

Versuch einer Fehler-Analyse+Erklärung:
________________________________
Variante 1: Dicht daneben ist auch am Teleprompter vorbei?
Variante 2: Mit Brille wär das net passiert?
Variante 3: Wer (richtig) ablesen kann, ist klar im Vorteil?
Variante 4: Vorher noch mehr üben, üben, üben usw.
Pofalla-Variante: Herr Steinmeier ist gemein!
Steinmeier-Variante: Was ist ein Pofalla?

Was?
Oje! Deutsche Unternehmen betrügen? Die Steuerzahler? Um Geld?! Da sträuben sich ja meine Tasten, so was aufs virtuelle Blatt zu bringen. Nie, ich schwöre, niemals hätte ich dergleichen gedacht.

Jetzt ist mein armes Herzchen gebrochen. Ja, ja. Mein Optimismus-Hoch 00.000 hat auf der Stelle 00.000 Prozent verloren. Muss ich jetzt wirklich glauben, was all diese verlogenen Miesepeter andauernd behaupten?

Ist die Welt wirklich böse und korrupt?

Never ever!

Denn die zuständigen Behörden haben ja umgehend eine extra Untersuchungs-Kommission eingesetzt. Mit 7 (in Worten: Sieben!) ganzen Mitarbeitern. Das finden Sie sicher auch maßlos übertrieben. Stimmt’s?

Man muss ja nicht gleich das korrupte Kind mit dem bestechlichen Bade ausschütten.

Und falls (ich sage mit aller gebotenen Skepsis: falls) an dieser Meldung überhaupt was dran sein sollte, was ich niemals, auf keinem Fall, nimmer und mitnichten glauben könnte, dann sind ja in zwei Wochen Wahlen.

Und danach ist das dann ein ganz normaler, gesetzlich geförderter und erwünschter Vorgang. Und die sieben bösen Pipse, die jetzt so völlig zu Unrecht in den Angelegenheiten dieser Ehrenwerten Gesellschaft rumstochern, werden per Dekret öffentlich verhaun.

Dafür werden Frau Merkel, Herr Westerwelle, Herr Steinmeier und die Frau da von den Grünen schon sorgen!

*Freu!*

oder
Na und? Dann ist sie eben dick


Die Tage las ich im Klatsch-Teil meiner Online-News einen etwas säuerlich angehauchten Kommentar über Beth Ditto, Front-Frau von GOSSIP und – zugegeben – die etwas andere Type dieser Branche. Was mir eigentlich bis dato nicht weiter aufgefallen war. Außer dass ich hie und da mal ein leichtes Grinsen bei ihren Auftritten verspürt hatte.

Nicht etwa, weil sie „ein Original“ oder dergleichen ist. Denn so einen Schrunz schreiben meist diejenigen Schreiberlinge, die ob des Anblicks von Frau Ditto eher verlegen vor sich hin brüten, wie sie das Offensichtliche am besten umgurken können.

Frau Ditto plagen derlei Genierlichkeiten offenkundig nicht.

Was ich, jetzt so im Nachhinein auf das Thema geschubst, recht erfrischend finde. Weniger erfrischend, ja eher schon dumpf-antiquiert empfand ich die äh Äußerung einer mir völlig unbekannten, dafür aber überaus bunt bemalten, dünnen Gesellschafts-Dame (?) mit erstaunlich dicken Lippen, die Frau Ditto eine Diät, einen Benimm-Kurs und – wenn sie schon dabei wäre – einen etwas dezenteren Wortschatz dringend nahe legte.

Was sie (die dick-lippige Tussi) mit dem Rest ihres Gefasels sagen wollte, erschloss sich mir im ersten Augenblick nicht so richtig. Soweit ich dem zu folgen imstande war, wollte sie der Welt wohl kundtun, dass sie an einem so richtig wichtigen Promi-Event teilgenommen habe. Bei dem auch Frau Ditto anwesend war.

Zwischen-Satz: Das dürfte dann (sofern es sich hier nicht nur im Wunsch-Denken handelt) tatsächlich der ultimative Zusammenstoß zwischen einmaliger, talentierter Außergewöhnlichkeit und banalster Niemandigkeit gewesen sein.

Die – so was Blödes aber auch! – trotz ihres sichtbaren Mangels an Super-Mager-Maßen ungerechterweise von allen hofiert wurde. Also Frau Ditto. Während sie irgendwie niemand beachtete. Obwohl sie doch ein Kleid von XY trug. In Größe Null!

Und in Deutschland andauernd in den Medien ist! Weswegen sie auch keine Zeit hat, irgendeinen konkreten Beruf zu ergreifen. Also im künstlerischen Sektor. Was sie könnte, wenn sie nur wollte. Woraufhin sie dann ohne Zweifel viel berühmter als Frau Ditto wäre.

Wie singt Beth Ditto so überaus richtig: Whatever you want, the choice is yours.
So choose.


Genau so isses.

Ich habe eine mi(e)serable Nacht hinter mir.
Voller Krach und Getöse, in der eine Armada von Rettern endlos lange und laut tutend einem Unglück zu Hilfe eilten. Was ja an sich sehr schön und edel ist.

Jedoch lässt einen der grauenerregende Krach schon mal leicht gehässig denken, ob der Sinn jenes allumfassenden Tatütatas in einer doch (sehr) verkehrsarmen Gegend nicht eher die Rache der (auch aus angenehmen Träumen gerissenen) Retter an jenen ist, die eigentlich friedlich weiterschlafen dürften. Wenn sie denn könnten.

Wie dem auch sei.

Ich hatte versprochen (gestern, als ich noch halbwegs wach war) heute ein Blog über den Sinn oder eher Unsinn des momentan ablaufenden blanken Hohns namens Wahlen in Deutschland zu schreiben.

Aber anstelle mitleidig „Ach, lass das doch!“ zu sagen, wurde mir eben bedeutet, dass ein derart dürftiges Thema selbst im Todes-Kampf noch zu bewältigen wäre. Tatsächlich las ich aus den Worten eine gewisse Tendenz heraus, welch ein Glück es doch eigentlich sei, dieses Thema mit einem nur halb anwesenden Hirn beleuchten zu wollen.

Na gut. Ich hab ja auch nicht behauptet, das Thema sei anspruchsvoll.

Und ich gebe zu, mir kam die nicht eben originelle Idee was wohl passieren würde, wenn niemand wählen ginge. Wenn das erboste Volk sozusagen einen Nicht-Wahl-Pakt schlösse. Ein etwas banaler Ansatz, den die besagte Freundin ohne Mitleid dann durch den Gedanken komplettierte, dass so ein Pakt ja immer von mindestens EINEM gebrochen würde.

Und – wenn wir schon beim weich-birnigen Sinnieren wären – was wohl passierte, wenn dieser Eine ein NPD-ler wäre.

Dann hätte dessen Kandidat ja logischerweise 100 Prozent aller Stimmen, so rein rechnerisch. Und würde Kanzler. Was wir beide, wie wir nach kurzem Nachdenken feststellten, der (sch)wankenden Republik von Herzen gönnen würden.

Also nicht speziell den NPD-Kandidaten. Den ich eben kurz mal googelte, weshalb ich nun echt fassungslos und schwer befremdet erkläre: Manches, das kann ich Ihnen versichern, sollte man besser nicht wissen wollen.

Kurzer Zwischensatz: Es gibt wahrhaft merkwürdige Gesellen hier im Land!

Ich muss sagen, die Vorstellung DER kröche aufs Podium und verkündete der Welt, ER sei der neue Deutsche Bundeskanzler hat etwas gruselig Faszinierendes. Aber noch viel schöner wären vermutlich die perplexen Mienen unserer kungelnden Polit-Größen.

Die dann (Entschuldigen Sie bitte meine folgenden Ausführungen, das liegt an meiner schrecklichen Müdigkeit) vermutlich was täten? Den Kerl aufgrund einer irgendwo in den Tiefen der Gesetzes-Werke rumlungernden Fußnote erschießen lassen (dürfen)? Das Volk beleidigt mit Tomaten beschmeißen?

Mit Guido Westerwelle an der tapferen Spitze in den Untergrund ziehen, um von dort aus einen Staatsstreich zu planen?

Guido mit einem Che-Lappen um den Kopf, umgürtet von Patronen starrenden Lederriemen, in beiden Händen Schießprügel? Auf den Knien durch die Kanalisation zum Kanzleramt kriechend? Hinter ihm Frau Merkel im Revolutions-Outfit, gefolgt von Herrn Steinmeier, der sich Revolutions-like ein paar Matsch-Streifen ins Gesicht gepappt hätte?

Äh. Ja.

Ich kann es direkt vor mir sehen?
Vermutlich liege ich mit dem Gesicht auf der Tastatur und penne.

Jetzt sind wir also angekommen.
Im Land der vollendeten Korruption und politischen Erpressung.

In dem sich allen Ernstes der Chef einer (nur noch) Mehrheits-Beschaffer-Partei – mit einem Abstand von gut 10 % zu den beiden Gewinnern, die beinahe gleichauf liegen - einem jeden als Mehrheits-Beschaffer andient, der IHN zum Ministerpräsidenten macht.

Das wäre dann (nur mal zum Vergleich) so, als hätte einst Genscher zu Kohl gesagt: „Ja, klar. Wir koalieren mit der CDU wenn ICH Kanzler werde!“ Oder Fischer zu Schröder. Oder was – sofern es denn tatsächlich so weit kommt, was ja zu befürchten ist – Guido zu Angela sagen würde.

Nur mal so nebenbei: DAS würde ich zu gerne sehen!

Herrn Matschie jedenfalls ist die politische Richtung des zukünftigen Partners so egal, wie der mögliche Wille des Volkes. Das (g)eifrige Auge auf nix als den Posten gerichtet, würde er sich jenseits allen Zweifels jedem ans Bein schleimen, wollten der ihn nur zum Ministerpräsidenten machen.

Und die CDU. Gute Güte! Das ist doch auch mal ein ebenso erbarmungswürdiger wie charakterloser Haufen. Erst rennen sie durch die Lande und verkünden jedem, der es nicht hören wollte, WIE treu sie zu ihrem Herrn (Althaus) stehen. Ganz gleich ob der nun ein verurteilter und vor allem uneinsichtiger Totschläger ist oder nicht.

Aber kaum geht es um ihrer aller Pöstchen, da wird der gute Mann (der ganz sicher nicht freiwillig ging) so schnell abgesägt, wie der nicht „Quäk!“ rufen konnte. Um nun, so offensichtlich führungslos, Herrn Matschie den freigewordenen Chef-Sessel feilbieten zu können.

Sofern der dann seinerseits ihrer aller Posten garantiert.

Da hätten wir dann die ultimative Regierung.
Und Thüringen als Vorreiter des kommenden Untergangs. Mit einem Ministerpräsidenten, der nichts zu sagen hat.

Den eine Riege von Ministern und Mitarbeitern der ehemaligen (nunmehr ja eigentlich abgewählten) Regierung umgibt und dessen eigene Partei-Genossen wie gelähmt den ganzen unappetitlichen Vorgang stets nur an erforderlicher Stelle abgenickt haben.

Was mich denn doch grübeln lässt, warum nicht wenigstens einer in dieser thüringischen SPD Herrn Matschie eins über die Rübe gezogen hat.

Ganz medien-wirksam offen. Und sei es nur um den ohnehin lädierten Ruf der SPD in Würde sterben zu lassen.

Hm. Ob ich eben mal schnell der SPD beitrete?

Warum, fragen sich viele Leute dieser Tage verwundert, findet eigentlich kein Wahlkampf statt? Wo sind die Parolen, Plakate und Interviews über die jeweiligen ganz und gar grausligen Fehler des Gegners? Und wieso schnurren sich alle Politiker, die wir heuer im Fernsehen zu sehen kriegen, gegenseitig an wie ein paar rollige Katzen?

Haben die sich vielleicht in letzter Minute berappelt und sind jetzt – HURRA! – höflich, gesittet und manierlich geworden? Und müssen wir nun alle in uns gehen und verschämt unser gemeines Geschrei verteidigen?

Mitnichten.

Dieser Wahlkampf findet nicht statt, weil – wer auch immer die erste Mine lostreten würde – sofort mit einem weit schlimmeren Gegenschlag rechnen müsste. Denn wie einst die verfeindeten politischen Welt-Mächte stehen sich nun auch unsere Politiker völlig gelähmt gegenüber.

Jeder einzelne, der jetzt in der Regierung oder auch Opposition ist - und damit in all den Ausschüssen oder wie immer ihre kleinen Verteiler- und Raub-Ründchen genannt werden sitzt und bestens Bescheid weiß - könnte den nur ganz minimal über dem roten Knopf schwebenden Finger nach unten bewegen.

Und den Super-Gau auslösen.

Man stelle sich mal vor was so ein - vom politischen Gegner geärgertes - Wichtel alles zu sagen hätte. Über die gestohlenen Steuer-Milliarden, die eigenen Neben-Einkünfte von den zukünftigen Arbeitgebern aus der Wirtschaft, die schon jetzt die gesamte Politik gekauft haben, über die Verschwendungs-Sucht, die Lügerei und die völlige Ignoranz gegenüber einer sterbenden Umwelt.

Über die schon in den Schubladen liegenden Gesetze der Neuregelungen des Kündigungs-Schutzes, Krankengeldes, Urlaubs und vor allem die völlige Umverteilung der Lohn-Nebenkosten auf NUR die Arbeitnehmer.

Über die Absegnung geplanter Massen-Kündigungen und die ganz außergewöhnliche Ausbreitung der schützenden staatlichen (Steuer) Hand über ins Ausland (na, wohin wohl?) verlagerte Produktions-Stätten deutscher Firmen. Die, sollte da mal was schief gehen – oops, geht ja andauernd was schief – schließlich ihre Verluste vom Steuer zahlenden Depp ersetzt haben wollen.

Und so weiter und so weiter.

Tja, was dann passieren könnte, was das dumme Volk dann möglicherweise tun könnte, ist ganz sicher selbst der dämlichste Politiker in der Lage, sich vorzustellen. Klar, bornierte Dummheit ist ein Hauptmerkmal unserer politischen Kaste geworden.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die alle zusammen wie die Kaninchen auf ein Rudel Schlangen auf jede gekränkte Leberwurst aus ihren eigenen Reihen starren. Und sich vor nichts mehr fürchten als so einer Figur, die in einem schwachen Wut-Momentchen ihren Nicht-Angriffs-Pakt der überlebensnotwendigen Verlogenheit brechen könnte.

Andererseits, wieso fällt mir eben jetzt unser hessischer Frühstücks-Direktor Koch ein? Oder eher gesagt, dessen ganz „spezieller Weg“ zur Wieder-Wahl?

Frei nach dem Motto:
Im Bedarfsfall machen wir schon ein Angebot, dass keiner ablehnen kann?

Heute Morgen wachte ich auf und war froh.
Nicht weil mir die Sonne ins liebe Gesichtchen schien, sondern weil mein heutiger Weck-Rufer ein sehr, sehr bunt tätowierter, sehr, sehr jugendlicher Haufen war. Der mir begeistert ins verdutzte Ohr brüllte: Shake, shake, shake, shake, a-shake it!

Und ich – und darüber war niemand befremdeter als ich selbst, das können Sie mir ruhig glauben – sprang auf und tanzte mich quer durch mein Zimmer. Im übergroßen Häschen-Shirt.

Ich kann im Namen jedes bedauernswerten Spanners nur inständig auf einen Rest Barmherzigkeit des Universums hoffen. Tatsächlich dachte ich sofort an einen ins Schock-Koma gefallenen Spanner-Nachbarn, als ich kurz darauf einen Krankenwagen vorbei donnern hörte.

Denn noch ein Momentchen vorher hatte ich mich an meinem übergroßen Spiegel dahin – äh – tanzen sehen und ich kann Ihnen aufrichtig versichern, das war ein sensationeller Anblick. Und ich habe schon so Einiges gesehen.

Wie dem auch sei.

Ein Hoch auf die Jugend und einen herzlichen Dank an METROSTATION, den bunten, wirbelnden Haufen wilder jugendlicher ähem Rocker.

Denn als ich Luft schnappend (na, was haben Sie denn gedacht) aufs Bett zurück und mein Blick auf Frau Merkel fiel, verspürte ich zum ersten Mal seit Wochen keine erbitterte Wut.

Nein.

Ich sah sie an und dachte: Oje, armes altes Hänge-Schwein-Gesicht. Hast es auch nicht leicht. Ein Desaster jagt das nächste und jetzt sollst du auch noch der Jugend erklären, warum sie ausgerechnet DICH wählen sollen. Da hilft vermutlich auch das aberwitzigste Ge-Schäke nix mehr.

Ach übrigens.

Irgend so ein dämlich bornierter, sich mal wieder besonders eloquent fühlender, überheblicher (und vor allem trostlos neidisch zurückblickender) alter Sack hat mal gesagt, die Jugend wäre an die Jugend verschwendet, weil man sie erst im Alter richtig zu schätzen wüsste.

So ein Kwark, wa.
Könnte glatt ich gewesen sein.