Sodom und … Gorgonzola?

Heute wollte ich eigentlich über Käse schreiben.
Hartkäse. Weichkäse. Schnittkäse.
Käse mit und ohne Rinde.
Aristoteles hat darüber gefachsimpelt.
Louis Pasteur sich dem Käse-Liebhaber unsterblich gemacht.
Warum dann nicht auch ich?
Denn ob als Viertel-, Halb- oder Vollfett-Käse, angereichert mit Lab oder dem guten Penicillium camemberti, Käse ist ein Kulturgut von solcher Beliebtheit, dass die aufwendige Entwicklung eines billigen Plagiats tatsächlich nur eine Frage der Zeit war.
Und wie so oft war unsere Zeit die richtige dafür. Weshalb nun ein gesetzlich erlaubter Analog-Käse als schmieriger Widergängers des gepeinigten Originals über unsere Pizzen schleichen darf.
Aber das nur nebenbei.
Wesentlich interessanter ist doch wohl die Tatsache, dass Käse als einziges Lebensmittel eine genetisch-rassistische Komponente hat!
Was natürlich gar nicht geht. Weshalb das Nicht-Käse-Essen-Können mit viel Forschung (und dem Gegenwert des Brutto-Sozial-Produkts eines mittelgroßen Landes) durch die Entwicklung eines politisch korrekten Käses nunmehr befriedigend geregelt ist.
Ich wollte auch über Engländer schreiben, die sich mit übergroßen Käse-Rädern jedes Jahr todesmutig Abhänge runterstürzen, über Franzosen mit vor Glück verschleiertem Blick beim Geruch ihres heißgeliebten Vieux Boulogne, der Nicht-Franzosen leicht ins Koma versetzen kann.
Über krümeligen, pappigen und verschimmelten Käse.
Gebackenen Camembert und die Freuden des gemeinsamen Käse-Fondues, die oft ein Leben lang anhalten. Also nicht das Fondue.
Und natürlich über die unvergessene Frau Antje mit Häubchen und Holzlatschen. Und aufgespießte Häppchen. Aus Käse.
Aber ist mir das vergönnt?
Nein.
Stattdessen werde ich mit der Frage konfrontiert, ob Sodomie aka Zoophilie tatsächlich erlaubt ist.
??
Igitt?
Ich muss doch sehr bitten?
Na, erlauben Sie mal?
Wo ist meine Spei-Schüssel?
Haben Sie ein Herz!
Überschütten Sie mich doch bitte mit einer Tonne Vieux Boulogne.
Jedoch, was nutzt es.
Um es kurz zu machen.
Sie dürfen.
Also mit jedem armen Tier, dass tragischerweise in Ihre Hände – oder Schlimmeres – fällt.
Und Sie dürfen sich – für Ihre Fan-Gemeinde sicher ein Hoch-Genuss – auch gern dabei filmen, fotografieren und das Resultat dann in Form einer nett aufbereiteten Web-Site jedermann zugänglich machen.
Ach! Mein armes, armes Käse-Brötchen.
So müssen wir uns wieder sehen!
Was Sie allerdings nicht dürfen, ist sich darüber aufregen. Oder den Link dieser Seite veröffentlichen. Denn das greift ganz unzulässig die Würde des Sodomiten an und in seine schützenswerte (wenn auch für alle gut sichtbare) Intimsphäre ein.
Wie gut dass es Google gibt!
Da können Sie, wenn Sie fix sind, die vom Staat geschützte Seite finden und sich an den Bildern und Filmchen erfreuen. (Bevor auch der Hinweis aus Sodomiten-Schutz-Gründen gelöscht wird)
Oder Sie können sich in verschiedensten Foren mit den verstörten Zufalls-Besuchern dieser Web-Site, die wohl als Kuschi-Wauwi-Pony-Seite firmiert, darüber wundern, dass DAS ausdrücklich erlaubt ist.
Und Anzeigen nix bringen.
Weder bei der Polizei noch bei Google.
Ja, ja!
Führen Sie sich den ekligen Stinker doch mal zu Gemüte.
Den Mensch.
Nicht den Käse.
Dann sehen Sie ihr Käse-Brötchen auch viel früher wieder als Ihnen lieb sein kann.

NoXxLynXx - 21. Jan, 19:19